ORFEO International - Katalog

CDs

C 732 072 I

Carl Maria von Weber

Der Freischütz

Orfeo • 2 CD • 2h 10min

Bestellnr.: C 732 072 I

Choc

Komponisten/Werke:

C.M. v. Weber: Der Freischütz

Mitwirkende:

Eberhard Wächter (Fürst Ottokar - Bass)
Manfred Jungwirth (Kuno, Erbförster - Baß)
Gundula Janowitz (Agathe, Kunos Tochter - Sopran)
Renate Holm (Ännchen, eine junge Verwandte - Sopran)
Karl Ridderbusch (Kaspar, erster Jägerbursche - Bariton)
James King (Max, zweiter Jägerbursche - Tenor)
Gustav Elger (Samiel - Sprechrolle)
Franz Crass (Eremit - Bass)
Heinz Zednik (Kilian, ein reicher Bauer - Bariton)
Chor der Wiener Staatsoper (Chor)
Orchester der Wiener Staatsoper (Orchester)
Karl Böhm (Dirigent)

Obwohl Der Freischütz zum Standardrepertoire jedes Opernhauses im deutschen Sprachraum gehört, stand dieses Werk 1972 zum ersten Mal nach einem Vierteljahrhundert auf dem Spielplan der Wiener Staatsoper. Von einer bloß routinierten Wiedergabe der Partitur, wie sie an großen Häusern oftmals auf der Tagesordnung steht, konnte am Premierenabend keine Rede sein. Gundula Janowitz
Gundula Janowitz
Foto: Foto Fayer
Davon zeugt auch die Live-Aufnahme: Karl Böhm am Pult des Orchesters der Wiener Staatsoper lässt von den ersten Takten an keinen Zweifel daran aufkommen, dass die Kontraste der Partitur in dieser Aufführung noch zugespitzt werden – die schwarz-romantische Dämonie wie die biedermeierliche Behaglichkeit. Von Behäbigkeit verschont bleiben glücklicherweise die Dialoge, die Regisseur Otto Schenk gestrafft und mit dem Sängerensemble bestens abgestimmt hat. An dessen Spitze steht ohne die Zweifel die ideale Agathe der Gundula Janowitz: berührend gerade in der unpathetischen Schlichtheit, mit der sie Webers Kantilenen zum Klingen bringt und doch nichts an Herzlichkeit und Innigkeit im Ausdruck vermissen lässt. Rollenbedingt durchgehend mit ihr auf Bühne, besteht Renate Holm als Ännchen mit ebenbürtiger Frische und Natürlichkeit des Vortrags und der gebotenen Keckheit.

Ganz anders, aber auf dem gleichen hohen Niveau die Herren: James King stellt auch in diesem Mitschnitt unter Beweis, dass er mit seiner dramatischen und doch immer selbstverständlich ansprechenden Stimme in den 60er und 70er Jahren allererste Wahl für jenes Fach des baritonal grundierten, wiewohl noch jugendlichen Heldentenors war. Gleichermaßen groß war zu dieser Zeit die internationale Dominanz von Karl Ridderbusch in jenen zwitterhaften Bass-Partien wie dem Kaspar, die wegen ihrer Anforderungen an Höhe und Beweglichkeit häufig notgedrungen leichtgewichtiger besetzt werden müssen. Wieder einmal luxuriös sind an der Wiener Staatsoper überdies die weniger umfangreichen Rollen besetzt, so mit Heinz Zednik, der für das Spottlied des Kilian die passenden maliziösen Tönen findet (die seinen legendären Bayreuther Loge und Mime gleichermaßen vorwegnehmen), mit Eberhard Waechters gekonnt zwischen Jovialität und Autorität changierendem Fürsten Ottokar und mit Franz Crass, der den Eremiten und Deus ex Machina mit dem gebotenen balsamischen Wohllaut versieht.


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