ORFEO International - Katalog

CDs

C 945 181 A

Widmann • Mendelssohn

Orfeo • 1 CD • 62min

Bestellnr.: C 945 181 A


Komponisten/Werke:

F. Mendelssohn Bartholdy: Die Hebriden h-Moll op. 26 (Fingals Höhle, Konzertouvertüre)
J. Widmann: 180 beats per minute für Streichsextett
J. Widmann: Fantasie für Klarinette solo
F. Mendelssohn Bartholdy: Symphonie Nr. 3 a-Moll op. 56 (Schottische)

Mitwirkende:

Irish Chamber Orchestra (Orchester)
Jörg Widmann (Klarinette , Dirigent)

Widmann • Mendelssohn

Selten hat man eines der bekanntesten Werke von Mendelssohn, die geniale Hebriden-Ouvertüre, so wild, schroff und rauh, ja zerklüftet vernommen wie in dieser abschließenden Folge von Mendelssohn-Symphonien mit Jörg Widmann. Sicherlich ist dies eine ausgesprochen zeitgenössische Interpretation, C 945 181 A
C 945 181 A
man hört die heute ubiquitäre Hör-Erfahrung mit alten Instrumenten mit, auch wenn sie hier nicht zur Anwendung kommen. Noch mehr dürfte es aber den Komponisten am Dirigierpult – und Musik-Analysten von hohen Graden – gereizt haben, dieser von Abgespieltheit und Verharmlosung gefährdeten Musik alles falsch Selbstverständliche und Biedere interpretatorisch auszutreiben. Und dazu dürfte auch das schon in den anderen Folgen bewährte Prinzip der sehr bewußten Zusammenstellung und Kontrastierung der Mendelssohn-Werke mit eigenen des bekanntlich auch Klarinette spielenden Komponisten und Dirigenten anregend beigetragen und auch den Musiziergeist des Irish Chamber Orchestra spürbar begeistert haben. Eine eigentlich sonst dem Konzert vorbehaltene Dramaturgie erweist sich hier auf Tonträger als ausgesprochen glücklich: die wohlbekannten Werke des früheren 19. Jahrhunderts erklingen wie neu – fast fremd, was hier ein Kompliment für die Interpreten ist. Und die beiden frühen Werke Widmanns, selber historisch gewordener Teil seiner eigenen Entwicklung, entpuppen sich einmal mehr als sehr gut hörbar, ja mitreißend; das von frühen Disco-Erlebnissen des jungen Widmann inspirierte „180 beats“ nicht minder als die faszinierende, vom Komponisten selber gespielte „Fantasie“,  in der er raffiniert scheinbare Grenzen des einstimmigen Blasinstruments im Aufbau von Harmonien überwindet. Wie sehr man sich bei der „Verortung“ eine Stücks täuschen kann, wird im anregenden Beihefttext am Beispiel von Schumann vorgeführt, der in der „Schottischen“ die vermeintliche italienische Entstehungsumgebung herausgehört zu haben glaubte. – Wie dem auch sei, so stimulierend neu hat man Mendelssohns Musik wohl selten zu hören bekommen.


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