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März 2013

† Van Cliburn

Der künstlerische Durchbruch des Pianisten Van Cliburn 1958, mit noch nicht Mitte Zwanzig, war in Zeiten des Kalten Kriegs auch eine politische Sensation: Er gewann den Moskauer Tschaikowsky-Wettbewerb – seine Einspielung des Ersten Klavierkonzertes des russischen Komponisten sollte später zu einem millionenfachen Bestseller werden. Van Cliburn
Van Cliburn
So war Van Cliburn, der im Alter von vier Jahren mit dem Klavierspiel begonnen und Kurse an der berühmten Juilliard School in New York besucht hatte, schnell auf den großen Konzertpodien der Welt zu Gast, z.B. 1964 mit einem Solistenkonzert – zum ersten und einzigen Mal – bei den Salzburger Festspielen. C 841 111 B
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Auch (freilich nicht nur) dort erwies er sich als technisch ausgereift und eigenwillig in der Interpretation, den Bogen impulsiv von Beethovens „Appassionata“ über Chopins h-Moll-Sonate op. 58 bis hin zur weniger bekannten Sonate op. 26 von Samuel Barber schlagend. Bereits zwei Jahre vor diesem Salzburg-Debüt hatte im texanischen Fort Worth, wo Van Cliburn am 27. Februar 2013 nach schwerer Krankheit gestorben ist, erstmals die „Van Cliburn International Piano Competition“ stattgefunden, die seither ein wichtiger erster Karriere-Schritt vieler junger Pianisten gewesen ist. Als Interpret war Van Cliburn seit den 70er Jahren weniger präsent, kehrte aber vereinzelt ins Rampenlicht zurück und hat mit der Friedensmedaille 2003 die höchste zivile Auszeichnung der USA erhalten.

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