Aribert Reimann
Foto: Schott Promotion: Gaby GersterBei allem Anspruch komponiert Reimann nie gegen die Stimme und stets gesättigt mit vielfältigem Ausdruck, noch in den Vokalisen, die er für die verschiedenen Stimmfächer der Semifinalisten des ARD-Musikwettbewerbs schrieb. „Lear“ mit Dietrich Fischer-Dieskau und Julia Varady war 1978 an der Bayerischen Staatsoper der später viel nachgespielte Durchbruch des Komponisten von sieben abendfüllenden Werken für das Musiktheater, darunter Vertonungen von Kafkas „Schloss“, der „Troades“ von Euripides oder „Bernarda Albas Haus“ von Federico Garcia Lorca. Reimann hat zeit seines Lebens zahlreiche Lieder auf anspruchsvolle Lyrik eines Eichendorff, Lord Byron, Paul Celan, James Joyce, Nicolas Born oder Sylvia Plath komponiert – dokumentiert nicht zuletzt auf CDs der Edition Zeitgenössisches Lied, die Reimann bei Orfeo herausgegeben hat. Sie umfasst darüber hinaus Lieder von Webern, Dessau, Eisler, Hindemith, Prokofjew, Krenek, Reutter oder Rihm. Nur zwingend dass der Komponist auch als konstruktiv mitgestaltenden Liedpianist große Sänger im emphatischen Sinne „begleitete“, so Elisabeth Grümmer, Brigitte Fassbaender oder Dietrich Fischer-Dieskau. Am höchst differenziert und farbig gespielten Hammerflügel war Reimann in Orfeo-Einspielungen Fischer-Dieskaus Partner in Liedern des von Goethe so geschätzten Friedrich Zelter oder – wieder am modernen Konzertflügel – in unbekannten Liedern des 20. Jahrhunderts nach Texten von Richard Dehmel. Und mit Julia Varady entdeckte Reimann auf faszinierende Weise das hierzulande ebenfalls wenig bekannte Liedschaffen Peter Tschaikowskys.
C 212 901 A
C 156 861 A
C 097 841 A
C 390 951 B