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Mai 2017

† Eduard Brunner

Bis in seine allerletzten Lebensjahre war Eduard Brunner als Solist und Lehrer ungebrochen vielfältig aktiv und eine Konstante im Musikleben wie seit Jahrzehnten. Eduard Brunner
Eduard Brunner
Bereits 1983 hat sich Eduard Brunner bei ORFEO für die Wiederbelebung der Frühromantik mit den Klarinettenkonzerten von Carl Maria von Weber eingesetzt, nutzte den Ausdrucksreichtum seines Instrumentes vortrefflich, entlockte ihm feinste Schattierungen und fand für Melancholie und Elegisches ebenso den rechten Ton wie für ausgelassenen Übermut und Humor.
Selber unbestritten ein führender Vertreter seines Fachs, spielte er seit langem weltweit mit den besten Künstlern anderer Instrumente und führte gemäß seinem Schwerpunkt auf zeitgenössischer Musik zahlreiche Werke erstmals (und auch danach immer wieder) auf, brachte aber aufgrund seiner frühzeitigen Erfolge auch eine Fülle weit zurückreichender Erfahrungen mit großen Figuren der Vergangenheit mit. Zu seiner andauernden Präsenz trug seine jung gebliebene, in seiner geistigen Beweglichkeit und seinem Witz fast jugendlich lebensfrohe Erscheinung bei, die einen sein eigentliches Alter vergessen ließ. Imponierend, in heutigen Zeiten fast niederschmetternd war auch sein stupendes Wissen, umfassend und gründlich nicht nur in allen musikalischen Fragen, sondern eine weit darüber hinausreichende detaillierte und fundierte, geistvolle Bildung, angetrieben von einer nie ermüdenden, ansteckend vitalen Neugier. Dazu kam ein immer sehr naheliegender Humor, wobei dem herzlichen Lachen, in das man sich von dem freundlichen, bescheidenen Künstler einzustimmen jederzeit eingeladen fühlte, zugleich etwas davon anhaftete, dass einer, der derart gut auf seinem Instrument war und so klug darüber hinaus, gut lachen hatte.

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