Gundula Janowitz
Foto: FayerHaus am Ring hatte sie drei Jahrzehnte vorher als Elevin ihre Karriere begonnen, fast zeitgleich mit einem Engagement als Blumenmädchen zum Parsifal bei den Bayreuther Festspielen und gefördert von Herbert von Karajan, unter dessen Leitung sie sich am weitesten ins jugendlich-dramatische Fach, an Wagners Sieglinde und für einen Auftritt sogar an die Kaiserin in Strauss’ Frau ohne Schatten heranwagte. Doch blieben diese Rolleninterpretationen (genauso wie die Leonore in Beethovens Fidelio 1976 unter Leonard Bernstein) die Ausnahme von der Regel einer klugen Selbstbescheidung mit dem lyrischen Repertoire, das auch so noch genügend Überraschungen bot, etwa mit der Titelpartie von Smetanas Verkaufter Braut, der Amelia in Verdis Simon Boccanegra oder der Drusilla in der wiederum von Karajan dirigierten, kuriosen Neufassung von Monteverdis L’incoronazione di Poppea. ORFEO gratuliert Gundula Janowitz zu ihrem 70. Geburtstag und freut sich darauf, dieser Tage, herausgegeben von der Wiener Staatsoper, viele dieser Rollen (und einige weitere) in Auszügen präsentieren zu können (C 731 071 B).