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Eines anderen großen Dirigenten gilt es anlässlich des 100. Geburtstages von Ferenc Fricsay im August 2014 zu gedenken. Zu den Maßstab setzenden Interpretationen, die er in Salzburg bis zu seinem allzu frühen Tod 1963 darbieten konnte, gehörte die deutschsprachige szenische Uraufführung von Frank Martin Der Zaubertrank (Le vin herbé). Die Produktion ist nun als historischer Mitschnitt verfügbar und vermittelt einen starken Eindruck von Fricsay Stilsicherheit im ungewohnten musikalischen Idiom für das Sujet von Tristan und Isolde, die Maria Cebotari und Julius Patzak hier ganz anders, aber nicht weniger ausdrucksstark als bei Richard Wagner interpretieren – und im Unterschied zu dessen Oper in einem ausgeglichenen Ensemble, das im Fall der Produktion unter Fricsay der hörbar motivierte Chor der Wiener Staatsoper abrundet.
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Das homogene Zusammenspiel und Aufeinander-Hören bestimmte auch den Auftritt des Borodin-Quartetts bei den Salzburger Festspielen 1961. Mit der Erstaufführung von Schostakowitschs 8. Streichquartett bestätigte es sich als nicht nur für diesen Komponisten, sondern überhaupt die russische und zeitgenössische Musik mit Referenzcharakter beherrschendes Streichquartett. Darüber hinaus bewies es bei den Salzburger Festspielen höchste stilistische Kompetenz für Brahms und Ravel, mit deren Musik sie das Schostakowitsch-Quartett im Zentrum des Abends, dynamisch und agogisch nicht weniger fein abgestuft, umrahmten.
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Für Puristen stand 1980 ein reines Mozart-Programm mit den Wiener Philharmonikern auf dem Programm, das kein Geringerer als Karl Böhm dirigierte. Es sollte seine Abschied von den Festspielen sein, was angesichts der Klarheit und Schärfe seiner Interpretationen der A-Dur-Symphonie KV 201 und der „Haffner“-Symphonie KV 385 nicht nahelag. Mit Maurizio Pollini hatte er für das „Kleine Krönungskonzert“ KV 459 einen Partner am Konzertflügel, der seine Musizierauffassung, die Musik ganz „von innen heraus“ zum Leuchten zu bringen, hörbar teilte und mit Böhm und den Wiener Philharmonikern perfekt zum Klingen brachte.
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Im Zeichen des 150. Geburtstages von Richard Strauss steht die Sammlung mit Ausschnitten aus diversen Liederabenden von 1956 bis 2010. Nicht weniger als achtzehn herausragende Strauss-Stimmen sind hier zu hören, der Reihenfolge ihres Auftritts nach: Elisabeth Schwarzkopf, Lisa Della Casa, Irmgard Seefried, Nicolai Gedda, Christa Ludwig, Hermann Prey, Leontyne Price, Peter Schreier, Edita Gruberova, Jessye Norman, Edith Mathis, Marjana Lipovšek, Heinz Zednik, Frederica von Stade, Francisco Araiza, Thomas Hampson, Diana Damrau und Michael Volle. Auf CD bieten sie einen Querschnitt durch die mehr als 200 Lieder dieses Komponisten, von bekannten frühen Titeln wie Die Nacht oder Zueignung über Auszüge aus dem seltenen Krämerspiegel bis hin zu späteren Vertonungen nach Gedichten von Friedrich Rückert.
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