ORFEO International – Pressetexte

Wichtige Veröffentlichungen kurz vorgestellt

Februar 2007

ORFEO 1 CD C 639 061 A

Anthony Spiri
Sonaten und Fantasien von Carl Philipp Emanuel Bach

Im Zuge seiner intensiven pianistischen Beschäftigung mit dem Schaffen der Bach-Familie ist Anthony Spiri seit Längerem daran gelegen, Stücke von Carl Philipp Emanuel Bach mit Anthony Spiri
Carl Philipp Emanuel Bach mit Anthony Spiri
Carl Philipp Emanuel Bach zu präsentieren, von denen viele allein schon deshalb kaum bekannt sind, weil das Notenmaterial bisher nicht in gedruckter Form, sondern nur als Reproduktion der Handschrift Bachs vorliegt; so beispielweise die auf der neuen ORFEO-CD neben drei weiteren Werken dieser Gattung zu hörende c-Moll-Sonate H 298, ein Spätwerk Carl Philipp Emanuel Bachs (1714–1788), das zwischen barocker Rhythmik und Empfindsamkeit in der Harmonik und Melodik pendelt. In bestechender Manier entspricht Anthony Spiris Interpretation auf dem modernen Konzertflügel gerade dieser Zwischenstellung Carl Philipp Emanuel Bachs im so häufig willkürlichen Gefüge der Epocheneinteilungen. Zu Lebzeiten war der zweitälteste Sohn von Johann Sebastian Bach in mehrfacher Hinsicht geschätzt und populär als der „Schöpfer der wahren Art, das Klavier zu spielen“ (so etwa von Joseph Haydn und der Familie Mozart). Anthony Spiri
Anthony Spiri
Foto: ORFEO International
Neben einer theoretischen Abhandlung mit diesem Titel verdankte er diesen Ruf seinen virtuosen Auftritten am Hof Friedrichs des Großen und als Kirchenmusikdirektor in Hamburg, sowie der Herausgabe mehrerer Sammlungen von Sonaten, Rondos und Fantasien. Zu welcher Meisterschaft Carl Philipp Emanuel Bach im letztgenannten Genre gelangte, zeigt die Freie Fantasie fis-Moll H 300 aus dem Jahr 1787, mit der Anthony Spiri seinen „Rundgang“ beschließt, der in der zwei Jahrzehnte vorher komponierten g-Moll-Fantasie H 225 seinen Ausgangspunkt nimmt. Wie auf der ganzen CD finden all die kompositorischen (und interpretatorischen) Überraschungen, die metrischen Freiheiten, kontrastreichen Tempowechsel und die feierlich-erhabene Grundstimmung (die nicht nur beim Erklingen des B-A-C-H Motivs auf den Vater zurückverweisen) in Anthony Spiris souveränem wie subtilem Spiel ihre Berücksichtigung – und ziehen den Hörer in ihren Bann.

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