C 765 082 IRichard Strauss, bei der der Komponist zum zweiten Mal seit dem Misserfolg mit seinem Opernerstling Guntram selbst das Libretto schrieb. Auch sonst finden sich, etwa was die Nähe der Orchesterzwischenspiele in Intermezzo zu Strauss’ frühen Tondichtungen anbelangt, Rückbezüge zum Karrierebeginn des Komponisten, der mit dem Ehekrach des „Hofkapellmeisters Storch“ auch nicht vor selbstironischen Anspielungen auf seinen eigenen Familienalltag Halt machte. Als die Wiener Staatsoper 1963 eine Neuproduktion dieser selten gespielten Oper im Theater an der Wien herausbrachte, stand Keilberth neben dem Orchester der Wiener Staatsoper eine Sängerbesetzung zur Verfügung, die, ohne Ausnahme wortdeutlich und komödiantisch begabt, den erforderlichen und so schwierig zu meisternden Konversations-Ton traf. Angeführt wurde diese Sängerschar, in der Rolle der Hofkapellmeister-Gattin Christine, von Hanny Steffek, die sich als Strauss-Interpretin vor allem mit der Sophie im Rosenkavalier internationale Berühmtheit ersungen hat, so 1959 am Royal Opera House Covent Garden unter Solti; sowie von Hermann Prey, dem die Rolle des gemütvollen Storch dermaßen wie auf den Leib und die Stimme geschneidert war, dass er darin noch ein Vierteljahrhundert später in der Geburtsstadt des Komponisten gute Figur machte. Vergleichbar dauerhafte Karrieren können auch die beiden Tenöre des Intermezzos von 1963, Waldemar Kmentt und Ferry Gruber, vorweisen. Sie profilieren sich in jenen Rollen, dank derer die Eifersüchteleien zwischen dem Protagonistenpaar zunächst Nahrung erhalten, aber sich dann auch in Wohlgefallen und -klang auflösen lassen.