C 750 101 ADie spielerische Virtuosität des Variationenwerks in der Nachfolge von Mozart oder Beethoven inspiriert das Duo zu ebenso großer spieltechnischer Brillanz wie die fulminanten Ausbrüche ab der siebten Variation oder die brillante und subtil verklingende Coda. Luftig und leicht mutet auch die erste Cello-Sonate an, deren launige und (lebens)lustige Grundstimmung vom Interpretenduo voll ausgekostet wird. Grazie und Feuer Mendelssohns, die bereits von seinen Zeitgenossen bewundert wurden, kommen hier voll zum Tragen. In der zweiten Sonate steigern sie sich noch zur schönsten Melodik und dramatisch anmutenden Momenten und Klangmalereien, die nicht weit von Mendelssohn Sommernachtstraum-Musik entfernt scheinen. Facettenreich ziehen Müller-Schott und Gilad dabei auf ihrem jeweiligen Instrument alle Register.
Bei der Aufnahme
Foto: Privatarchiv Daniel Müller-SchottZwei kürzere Werke Mendelssohns für die gleiche Besetzung, das „Assai tranquillo“ h-Moll und das anmutige, im Mittelteil leicht aufgewühlte „Lied ohne Worte“ D-Dur op. 109 rahmen zwei stilgetreue Liedbearbeitungen von Daniel Müller-Schott ein, die ebenfalls auf der neuen CD zu hören sind: nämlich „Auf Flügeln des Gesanges“ und „Schilflied“ – zwei Kompositionen, deren leicht melancholischer, überaus kantabler Duktus der Singstimme sich auch (oder vielleicht gerade) ohne die Worte Heines und Lenaus aufs Schönste in der melodischen Linienführung vermittelt, auf die sich Daniel Müller-Schott mit seinem Instrument so glänzend wie berührend versteht – und hierbei mit Jonathan Gilad einen kongenialen Partner gefunden hat.