C 701 072 IZahlreiche Dokumente mit ihm liegen bereits bei ORFEO vor. Sein bevorzugter Auftrittsort war der Große Saal des Mozarteums, in dem er bei den Salzburger Festspielen 1948 mit seinem Végh-Quartett glanzvoll debütierte. Es war Bernhard Paumgartner, der 1952 die Camerata Academica, ein aus Professoren und Studenten der Hochschule Mozarteum zusammengesetztes Ensemble, gründete. Und es war Sándor Végh, der der Camerata eine völlig neue Bedeutung gab. Ab 1983 waren diese Konzerte mit der Camerata Academica fixer Bestandteil des Salzburger Festspielprogramms. Viele Salzburg-Besucher suchten und fanden gerade in den Végh-Serenaden, Kammer- und Orchesterkonzerten jene Konzentration auf das Wesentliche – die Musik, die sonst im Rummel der weltweiten Festivalitis oft zu kurz kommt.
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Die
C 741 073 DDigibox zum 10. Todestag von Sándor Végh enthält bisher unveröffentlichte Aufnahmen aus Mozart-Matineen der Jahre 1988?1993 mit der Camerata Academica Salzburg und Sándor Véghs Lieblingssolisten, dem Pianisten András Schiff, der mit den Klavierkonzerten KV 413 und 415 sowie dem sogenannten „Lützow-Konzert“ KV 246 zu hören ist _ und in der Szene mit Rondo KV 505, mit Daphne Evangelatos als Gesangssolistin. Nicht minder filigran und pointiert klingen die solisten-, aber keineswegs glanzlosen Cassationen und Divertimenti in der CD-Zusammenstellung.
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Orchesterkonzerte unter
C 704 077 LGeorge Szell bei den Salzburger Festspielen der Jahre 1958 bis 1968 sind in einer Digibox mit 7 CDs zum Sonderpreis zusammengefasst – die Wiederauflage der seit Jahren vergriffenen Festspieldokumente 1994/95 wird unter anderem durch ein erstveröffentlichtes Konzert der Berliner Philharmoniker von 1964 ergänzt, bei dem neben der Sinfonia domestica von Strauss das Mozart-Klavierkonzert KV 595 mit Sir Clifford Curzon als Solist auf dem Programm stand. George Szell, der als einer der ersten Musiker im amerikanischen Exil nach Kriegsende wieder in Europa auftrat, gehörte ab 1952 zu den ständigen Dirigenten der Salzburger Festspiele. Bis zum Sommer 1969 dirigierte George Szell dort neben Opernaufführungen regelmäßig Orchesterkonzerte, nicht nur der Wiener Philharmoniker, sondern ebenso von Gastorchestern, die ab 1957 in jährlichem Wechsel das Programm der Festspiele ergänzten: neben den Berliner Philharmonikern waren dies die Staatskapelle Dresden, das besonders im zeitgenössischen Repertoire glänzende Concertgebouw-Orchester, die Tschechische Philharmonie (in der Sammlung mit einer beeindruckenden „Eroica“ vertreten) und das Orchestre National de la RTF. Mit Rudolf Firkušný stand Szell überdies ein weiterer Ausnahme-Pianisten zur Verfügung, so für Beethoven und Mozarts „Jeunehomme-Konzert“.
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Und mag das Mozart-Jahr bereits in weite Ferne gerückt erscheinen, so ist in den Festspieldokumenten 2007 mit Idomeneo in der Fassung von
C 701 072 IRichard Strauss noch eine wichtige (als Gesamtaufnahme Erst-) Veröffentlichung zu verzeichnen, deren Aufführung im Vorjahr das Projekt „Mozart 22“ auf besondere Weise ergänzte. Mit seiner Bearbeitung wollte Richard Strauss Anfang der 30er-Jahre ein Beispiel tätiger Mozart-Liebe setzten und auf diese Weise einem breiteren Publikum das von ihm hochgeschätzte Werk zugänglich machen. Die von Fabio Luisi kompetent und temperamentvoll geleitete konzertante Aufführung in der Felsenreitschule mit dem Chor und Orchester der Sächsischen Staatsoper Dresden war mit Robert Gambill, Camilla Nylund und Iris Vermillion in den Hauptpartien zudem namhaft und charakterstark besetzt.
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Die Reihe der Solistenkonzerte wird durch Recitals des Geigers Nathan Milstein und des mit Salzburg in besonderer Weise verbundenen Pianisten Géza Anda erweitert.
Nathan Milstein,
C 743 071 Beiner der großen Geiger des Jahrhunderts wird mit einem für den Virtuosen charakteristischen „Recital“ vorgestellt, bei dem der Wiener Pianist Walter Klien mehr als nur Begleiter war. Stilsicher bei Vivaldi wie als Bach-Instanz, schlank und konzentriert bei Mozart und groß und frei bei Brahms. Géza Anda ist über mehr als zwei Jahrzehnte nahezu jährlich bei den Festspielen aufgetreten. Sein letztes Solistenprogramm (das ihn außer mit Schumann, Chopin und Ravel erstmals als Bach-Interpret brillieren ließ) spiegelt noch einmal die noble Kunst dieses „Troubadours“ unter den großen Pianisten seiner Zeit.
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Eine besondere
C 744 071 BErinnerung an den legendären Don Giovanni des Mozart-Jahres 1956, der mit seiner warmen Bassstimme auch im Konzertsaal das Publikum begeisterte, bildet der Liederabend von Cesare Siepi. Kein Liederabend im eigentlich strengen Sinn, aber eine sehr persönliche Begegnung mit einem großen Sänger, einem erklärten Liebling des Salzburger Festspielpublikums und insofern auch ein erstes Beispiel für so manchen großen Sänger-Abend, den die Festspiele seit jenem Jahr ihrem jubelnden Publikum beschert haben. Das Recital enthält ein Programm, mit dem der Sänger seine schöne Stimme, polyglotte Zungenfertigkeit und immer idiomatische Gesangskultur beweisen konnte – epochengeschichtlich von Lully bis Ravel und mit Abstechern ins romantische deutsche Kunstlied und zur großen italienischen Oper.