Waldemar Kmentt als Faust
Foto: Fayer, Wien
Waldemar Kmentt als Hans
Foto: Fayer, Wien
Waldemar Kmentt als Ramiro
Foto: Fayer, WienSo ist im Porträt neben seinem Idomeneo der Ferrando aus Così fan tutte zu hören, ebenso wie der Don Ramiro aus La Cenerentola. Weniger bekannt ist, dass Kmentt in den 60er Jahren verstärkt auch das französische Fach gesungen hat, im Falle des auf der CD vertretenen Faust von Gounod unter Georges Prêtre sogar in der Originalsprache. War hier Wilma Lipp seine Partnerin, so belegt das Duett aus Offenbachs Hoffmanns Erzählungen mit Anja Silja unter Josef Krips Kmentts ausgeprägtes Talent zum gemeinsamen Musizieren. Das wird ebenso in Janacéks Jenufa an der Seite von Sena Jurinac deutlich wie schließlich im Dialog mit Peter Webers Musiklehrer in Strauss’ Ariadne auf Naxos: hier, in einem Mitschnitt von 1996 unter Horst Stein ist die Präzision und Kunst der Stimmdarstellung von Waldemar Kmentt noch in der Sprechpartie des Haushofmeisters deutlich hörbar. Kein Wunder, dass er unter diesen Voraussetzungen auch in weniger gespielten Werken wie als Pylades in Iphigenie auf Tauris von Gluck und der klassizistischen Tonsprache von Strawinskys The Rake’s Progress stimmschön und zugleich markant die Figuren charakterisierte – und dass er zudem in gefürchteten Kurzeinsätzen wie als Sänger in Strauss’ Rosenkavalier brillieren konnte, wie in der Wiener Premiere der Oper 1968 unter Leonard Bernstein. Mit dieser Arie endet der Querschnitt durch die rekordverdächtige, vom bis heute bescheidenen Sänger jedoch nie auf bloße Effekte hin angelegte Tenorkarriere.