C 858 121 AViele herausragende Strauss-Sängerinnen haben sich zur Freude ihres Publikums dieser Herausforderung gestellt.
Anne Schwanewilms
Foto: Javier del RealDass dies auch für Anne Schwanewilms gilt, ist nur konsequent, zählt sie doch besonders in Strauss-Partien zu den gefragten Interpretinnen der internationalen Opernszene, bei den Salzburger Festspielen wie auch an London Royal Opera House, Covent Garden, der Bayerischen, der Sächsischen und der Wiener Staatsoper. Auch an der Oper Köln ist sie mehrfach in Werken dieses Komponisten zu erleben gewesen, zuletzt mit einem Liederabend im Januar 2012. Mit dem Gürzenich-Orchester Köln unter der Leitung des Kölner Generalmusikdirektors Markus Stenz ist nun eine CD mit den Vier letzten Liedern und Auszügen aus Paraderollen von Anne Schwanewilms entstanden. Der Abschiedsstimmung in den Liedern steht so beispielsweise das Finale von Arabella gegenüber, als deren Protagonistin Anne Schwanewilms genau die Balance zwischen dem zunächst „mädchenhaft“ schlichten, dann immer stärker aufblühenden Jubel-Ton trifft. Im Capriccio-Schlussmonolog kommt zu Letzterem noch die Fähigkeit zu jenem Parlando-Stil hinzu, der für jede ideale Strauss-Interpretationen unerlässlich ist. Im Terzett aus dem Rosenkavalier schließlich, gemeinsam mit Jutta Böhnert als Sophie und Regina Richter als Octavian, teilt sich die Entsagung der Marschallin gegenüber dem Liebesglück der Jüngeren in Anne Schwanewilms ausdrucksstarkem Gesang unmittelbar und überwältigend mit. Zumal in dieser Ensemble-Konstellation erweist sich die Strauss-Spezialistin Anne Schwanewilms als „prima inter pares“, die engagieren zu können ein Glücksfall für jeden Opernbetrieb ist.