Mitwirkende:
Irmgard Seefried (Sopran)
Leopold Ludwig (Klavier)
Erik Werba (Klavier)
Viktor Graef (Klavier)
Heute würde man sie wohl unter der Bezeichnung der sängerischen „Allrounderin“ vermarkten: Zum einen war Irmgard Seefried eine gefeierte Opernsängerin, über deren Verkörperung des Komponisten in Ariadne auf Naxos an der Wiener Staatsoper dem Komponisten Richard Strauss die lobenden Worte zugeschrieben werden, er hätte vor Irmgard Seefrieds Interpretation gar nicht gewusst, wie gut sein Komponist sei.
C 598 091 BZum anderen war die lyrische Sopranistin, auf deren erstes Engagement 1940 in Aachen (mit Herbert von Karajan als Generalmusikdirektor) bereits drei Jahre später die Verpflichtung nach Wien folgte, eine der meistgefragten Konzert- und Liedinterpretinnen ihrer Zeit. Von frühester Jugend war es insbesondere die kleine und intime Form – die Möglichkeit, nur mit dem Pianisten als Partner dem Publikum musikalisch etwas „zu erzählen“ –, in der Irmgard Seefried ihr ganzes Spektrum an Farben des Ausdrucks entwickelt hat. Wie reich und variabel diese Palette bereits in den ersten Jahren ihres Wirkens in Wien war, belegen die vielen bis dato unveröffentlichten Aufnahmen auf der neuen CD bei Orfeo. Mit Viktor Graef und Leopold Ludwig (dem späteren Generalmusikdirektor der Staatsoper Hamburg und auch im angloamerikanischen Raum vielfach gefeierten Operndirigenten), vor allem aber mit Erik Werba als Begleiter hat Irmgard Seefried hier bereits ein repräsentatives Liedrepertoire berühmter, bisweilen aber auch (wieder) zu entdeckender Komponisten eingespielt. So beginnt die Zusammenstellung, der Chronologie der Aufnahmedaten nach, mit den Brautliedern von Peter Cornelius, in denen Irmgard Seefrieds exemplarische Wort- und Melodiebehandlung im hochromantischen Kunstlied voll zum Tragen kommen. Die Nähe und Berührungspunkte mit dem deutschen Volkslied bieten der gebürtigen Schwäbin willkommene Gelegenheiten, ihren Ton zusätzlich flexibel einzufärben; so bei Mozart, Brahms oder Wolf und den weniger bekannten Komponisten Wilhelm Kienzl und Joseph Marx. Zum Abschluss dieser akustischen Zusammenstellung aus dem ersten Wiener Schaffensjahrzehnt der Sängerin sind (z. B. mit Morgen oder Allerseelen) einige der beliebtesten Lieder von jenem Komponisten zu hören, von dessen hoher Meinung über Irmgard Seefried eingangs die Rede war, nämlich von Richard Strauss.
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