ORFEO International - Katalog
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Il giuramento – Belcantogenuss pur
Es ist ein Gemeinplatz, dass jeder Theater- und Konzertabend einmalig und unwiederholbar ist, mag auch eine Serie von Vorstellungen an großen Häusern wie der Wiener Staatsoper in identischer Besetzung stattfinden. 
Il giuramentoNichtsdestoweniger gibt es Aufführungen, deren Außergewöhnlichkeit noch durch in der Vorausplanung unwägbare Faktoren mitnichten gemindert, sondern im Resultat noch gesteigert wird. So stand 1979 die erste von drei konzertanten Aufführungen der Opernrarität Il giuramento von Saverio Mercadante bereits auf der Kippe, als krankheitsbedingt die Tenorpartie nicht mehr besetzbar erschien. Plácido Domingo sang sie mit nur einem Tag Rollenstudium makellos und untermauerte so bereits damals die Ausnahmestellung im internationalen Opernbetrieb, die er bis heute behauptet. Eine seiner langjährigen Bühnenpartnerinnen, Agnes Baltsa, sorgte am selben Abend in einer Paraderolle für ihren (Stimm-)Typus ebenso für Furore, wie sie es bereits fünf Jahre vorher, ebenfalls unter der Leitung von Gerd Albrecht und mit Robert Kerns als weiterem Partner, bereits in Berlin getan hatte. Außerdem trat an diesem Abend die junge Mara Zampieri als Gipfelstürmerin auf dem Weg zum Sängerolymp an, auf dem sie in den folgenden Jahren an der Wiener Staatsoper vor allem in Verdis Attila und Macbeth sowie als Titelheldin von Puccinis Tosca lange verweilen sollte. Der Mitschnitt dieser eben in jeder in Hinsicht einmaligen und unwiederholbaren Konstellation macht zugleich auf ein Werk aufmerksam, das den Wegbereiter Verdis ins rechte Licht rückt.
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