J.S. Bach: Partita Nr. 1 h-Moll BWV 1002 für Violine solo
P. Ben-Haim: Sonate G-Dur op. 44 für Violine
C. Saint-Saëns: Introduction und Rondo capriccioso op. 28
M. Ravel: Tzigane – Rhapsodie für Violine und Klavier
Mitwirkende: |
Zino Francescatti (Violine) Eugenio Bagnoli (Klavier)
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Salzburger Festspieldokumente 2008
Zu den vielen Künstlern, die nach der Emigration während des Zweiten Weltkrieges bei den Salzburger Festspielen an ihre vormaligen europäischen Karrieren anknüpften, gehört auch der Geiger Zino Francescatti. Der in Marseille geborene einstige Duo-Partner von Maurice Ravel, später von Robert Casadesus, kehrte 1958, nach 22 Jahren Festspiel-Abstinenz – sein frühes Debüt hatte er mit Mozarts G-Dur-Violinkonzert KV 216 unter der musikalischen Leitung von Bruno Walter gegeben – an die Salzach zurück.
C 711 081 BEr spielte neben Brahms’ Violinkonzert unter Dimitri Mitropoulos (Orfeo C 534 001 B) ein Solistenkonzert mit dem Pianisten Eugenio Bagnoli als Partner. Das erwartungsgemäß äußerst virtuose, aber auch stilistisch unterschiedlichste Anforderungen stellende Programm umspannte drei Jahrhunderte der Musikliteratur, von Bachs Partita für Violine solo No. 1 bis hin zur Sonata in G des israelischen Komponisten deutscher Herkunft Paul Ben-Haim (1897-1984) - dem faszinierenden Versuch einer formalen und harmonisch-melodischen Synthese westlicher und orientalischer Musik. Zino Francescatti meisterte beide Stücke ohne Accompagnement mit gleich bleibend schwebend-seidigem Ton, zudem in höchstem Maße flexibel in der Dynamik und Agogik. Seine exzellenten kammermusikalischen Qualitäten des (Nach-)Gebens und Nehmens offenbarte er gemeinsam mit Eugenio Bagnoli in der Sonate op. 108 von Johannes Brahms, während er in zwei brillanten „Salon-Stücken“, Introduction et Rondo capriccioso von Camille Saint-Saëns und Tzigane von Maurice Ravel voll und ganz die von ihm erwartete Raffinesse und spieltechnische Rasanz entfaltete. Nicht umsonst wurde und wird Francescatti gerne in Verbindung mit dem „Teufelsgeiger“ Niccolò Paganini gebracht, aus dessen Schule Francescatti quasi in der dritten Generation hervorgegangen ist. Mit zwei Zugaben, der von ihm selbst als Duo arrangierten Mazurka op. 68/4 von Frédéric Chopin und Zapatera von Pablo de Sarasate, beendete Zino Francescatti einen Konzertabend, der auch als Ton-Dokument aus dem Salzburger Festspielarchiv einen eindrucksvollen Querschnitt durch das große Repertoire dieses bedeutenden Geigers bietet.
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