Mitwirkende:
Arabella Steinbacher (Violine)
WDR Symphonieorchester Köln (Orchester)
Andris Nelsons (Dirigent)
Selten ergibt sich eine dermaßen stimmige Konstellation, die dann auch noch künstlerisch so überragend genutzt wird: zwei Werke, die auf ganz unterschiedliche Weise die Gattung des Violinkonzertes revolutioniert haben, mit einer Solistin und einem Dirigenten der jungen Generation, beide gleichwohl bereits international arriviert.
C 778 091 AArabella Steinbacher hat bei ORFEO die Violinkonzerte von Ludwig van Beethoven und Alban Berg eingespielt, zum zweiten Mal (nach den Schostakowitsch-Konzerten) mit Andris Nelsons am Dirigentenpult, diesmal des WDR Symphonieorchesters Köln. Alle Beteiligten lassen keinen Zweifel daran, warum sie als im klassisch-romantischen und im modern-avantgardistischen Repertoire gleichermaßen zuhause gelten. Gemeinsam bringen sie das Formbewusstsein klar und deutlich zum Ausdruck, von dem sowohl Beethovens als auch Bergs Konzert, freilich unter gänzlich unterschiedlichen Voraussetzungen, bestimmt sind. Die klare Struktur, wie auch die Momente der Trauer und der Verklärung in Bergs „Dem Andenken eines Engels“ gewidmetem Konzert, setzen Arabella Steinbacher und Andris Nelsons bezwingend und berührend um. Folgerichtig klingt der Brückenschlag von der Spätromantik zur Moderne, vom Bach-Zitat zur Schönbergschen Reihentechnik, bewegend gerade in der Schlichtheit, Reinheit und Differenziertheit von Arabella Steinbachers Geigen-Ton, im makellosen Zusammenspiel mit dem Orchester. Beethovens wegweisender, gut ein-einviertel Jahrhundert vorher zu datierender Stil, Violin- und Orchesterstimmen gleichberechtigt ineinander zu verweben, inspiriert Solistin, Dirigent und Orchester zu äußerst farbenprächtigem, durchaus romantischem, nie an Elastizität einbüßendem oder überladen anmutendem Musizieren. Fritz Kreislers Kadenzen wirken im agogischen und dynamischen Gesamtzusammenhang der Interpretation organisch und als bravouröse Steigerungen vollkommen passend – auch sie sind Teil der Traditionslinie, in die Beethoven und Berg hier so überzeugend gerückt werden und innerhalb derer Arabella Steinbacher als Interpretin auf allen großen Konzertpodien der Welt keinen Vergleich scheuen muss.
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