Mitwirkende:
Piotr Beczała (Prinz/Marquis - Tenor)
Emily Magee (Die fremde Fürstin - Sopran)
Camilla Nylund (Rusalka, Nixe - Sopran)
Alan Held (Der Wassermann - Baß)
Birgit Remmert (Die Hexe Jezibaba - Mezzosopran)
Adam Plachetka (Förster - Bariton)
Eva Liebau (Küchenjunge - Sopran)
Daniel Schmutzhard (Jäger - Tenor)
Anna Prohaska (Erste Elfe - Sopran)
Stefanie Atanasov (Zweite Elfe - Sopran)
Hannah Esther Minutillo (Dritte Elfe - Alt)
Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor (Chor)
Cleveland Orchestra (Orchester)
Franz Welser-Möst (Dirigent)
Antonín Dvoráks Rusalka bei den Salzburger Festspielen 2008 war eine außergewöhnliche Opern-Produktion, sogar für den künstlerisch hohen Standard des Festivals. Das lag beispielsweise daran, dass das Cleveland Orchestra zum ersten Mal an der Salzach als Opernorchester zu erleben war, und zwar unter der Leitung seines Chefdirigenten Franz Welser-Möst.
C 792 113 DDie hohen Erwartungen angesichts dieser Konstellation wurden nicht enttäuscht: Auch im Live-Mitschnitt, wie ihn die Radiomikrofone des Österreichischen Rundfunks eingefangen haben, funkeln die orchestralen Farben und Schattierungen und fesselt der genuin dramatische Zugriff des Dirigenten. So gewinnt die Märchenhandlung psychologische Schärfe und Tiefe. Daran hatte auch das Sängerensemble großen Anteil, angeführt von Camilla Nylund in der Titelrolle und Piotr Beczala als Prinz. Sie singt die Partie mit schönem lyrischen, auch in der dramatischen Zuspitzung gut fokussiertem und durchschlagskräftigem Sopran, seine tenorale Strahlkraft bei gleichzeitigem Differenzierungsvermögen ergibt ein stimmiges vokales Porträt des wankelmütigen Geliebten der unglücklichen Wassernixe, die sich unter die Menschen wagt. Auch die übrigen Rollen sind ausgezeichnet besetzt, so der warnende und mahnende Wassermann, dem Alan Held mit seinem im Wagner-Fach bewährten, kräftigen Bassbariton ein starkes Profil verleiht. Dunkle Farben und mächtige Tonfülle prägen auch die imposante Gestalt, die die Hexe in der Obhut von Birgit Remmert annimmt. Die kurzen, aber prägnanten Auftritte der fremden Fürstin, die den Prinzen verführt und damit sein und Rusalkas unglückliches Schicksal besiegelt, macht Emily Magee mit metallischem Sopran und Höhenglanz zum Ereignis. Erfreulich an einer Salzburger Festspielaufführung (und im Ensemblebetrieb nicht immer zu gewährleisten) ist außerdem die Besetzung der Nebenrollen mit jungen, aufstrebenden Sängerinnen und Sängern. Viele von ihnen haben in den letzten drei Jahren bereits behände einige Stufen auf der Karriereleiter erklommen – und zwar nicht überraschend, hört man Eva Liebau als Küchenjungen, Adam Plachetka als Förster oder das bestens aufeinander abgestimmte Waldnymphen-Trio von Anna Prohaska, Stephanie Atanasov und Hannah Esther Minutillo. Ergänzt dieses Vokalensemble wie im vorliegenden Fall noch souverän die Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor, so verwundert die rundherum positive Resonanz auf die musikalische Seite dieser Aufführung wenig und sollte sich für die Aufnahme fortsetzen.
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