Mitwirkende:
Mirella Freni (Sopran)
Gianni Raimondi (Tenor)
Plácido Domingo (Tenor)
Alberto Rinaldi (Bariton)
Luciano Pavarotti (Tenor)
Orazio Mori (Bariton)
Margarita Guglielmi (Sopran)
Wolfgang Brendel (Bariton)
Peter Dvorsky (Tenor)
Luis Lima (Tenor)
Orchester der Wiener Staatsoper (Orchester)
Herbert von Karajan (Dirigent)
Gárcia Navarro (Dirigent)
Carlos Kleiber (Dirigent)
Giuseppe Sinopoli (Dirigent)
Claudio Abbado (Dirigent)
James Levine (Dirigent)
Hans Graf (Dirigent)
Roberto Abbado (Dirigent)
Seiji Ozawa (Dirigent)
Fabio Luisi (Dirigent)
Mirella Freni, die vor wenigen Wochen ihren 75. Geburtstag feierte, gehört zu den absoluten Ausnahmeerscheinungen aus dem Ursprungsland der Oper Italien. Und anders als bei solchen Ausnahmeerscheinungen, die alle paar Jahre auftauchen (und trotz ihrer Qualitäten bisweilen ebenso schnell verschwinden), wird bei Mirella Freni ihr Rang durch die außergewöhnlich lange Dauer ihrer Karriere noch gesteigert, die an Höhepunkten so reich und von Krisen frei ist.
Mirella Freni
Foto: Foto FayerDies spiegelt sich auch in dem Zeitraum von mehr als drei Jahrzehnten wider, über den Mirella Freni an der Wiener Staatsoper zu erleben war und den man jetzt anhand ausgewählter Tonbeispiele auf CD Revue passieren lassen kann. Den Anfang macht ihr sensationelles Debüt als Mimì in La Bohème von Puccini, mit der Mirella Freni innerhalb eines Jahres unter Herbert von Karajan die Publikumsherzen zuvor in der Mailänder Scala und dann in der Wiener Staatsoper im Sturm eroberte. War hier Gianni Raimondi ihr Partner, so sind in den Wiener Archiven auch ihre langjährigen Bühnen-Partnerschaften mit Luciano Pavarotti (unter Carlos Kleiber) und mit Plácido Domingo dokumentiert. Mit Letzterem wiederholte Mirella Freni im Haus am Ring auch ihren Salzburger Festspielerfolg als Desdemona in Otello unter der Leitung von James Levine.
C 806 102 IWie im Falle der Mimì frappiert bei der Elisabetta in Verdis Don Carlo, wie die Freni zehn Jahre nach Karajan 1989 unter Claudio Abbado, ohne Abstriche ihre stimmliche Frische bewahrt hat. Dies gestattete ihr auch, im selben Jahrzehnt noch die Mädchenrollen der Amelia in Verdis Simon Boccanegra und der Titelrolle in Puccinis Manon Lescaut überzeugend zu gestalten. Ein weiteres Mal an der Seite von Pavarotti begeisterte sie 1990 im Rahmen eines Verdi-Konzertes mit Ausschnitten der von ihr ungewohnten Aida, während sie zu dieser Zeit bereits mit zwei Tschaikowsky-Partien unter Beweis stellte, keineswegs nur eine Diva ihres Mutteridioms zu sein: die Tatjana in Eugen Onegin und Lisa in Pique Dame, beide unter der Leitung von Seiji Ozawa, dürfen im Wien-Porträt der Künstlerin selbstverständlich ebenso wenig fehlen wie der letzte Wiener Staatsopernauftritt der Sopranistin: als Protagonistin in Umberto Giordanos Fedora reihte sich Mirella Freni in jene Klasse von Sänger(inne)n ein, für die eine solche Spielplanrarität hin und wieder zu verdienten Bühnenehren kommt.
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