Mitwirkende:
Nicola Jürgensen (Klarinette)
Matthias Kirschnereit (Klavier)
Kaum ein Instrument ist dabei, an die menschliche Stimme in ihrem gesanglichen Ausdrucksspektrum heranzureichen, so geeignet wie die Klarinette. So wurde vor allem seit der Romantik – z.B. in Deutschland durch Carl Maria von Weber, in Frankreich durch Hector Berlioz – auf sie zurückgegriffen, in gefühlvollen (und nicht sentimentalen) Momenten ebenso wie in jenen mit einer besonderen, gleichsam traumhaft entrückten Dämmer-Stimmung.
C 853 121 ANoch einen Schritt weiter, „in die Nacht“ geht Nicola Jürgensen, die neben ihren solistischen Konzertauftritten mit vielen wichtigen Orchestern Europas auch als Kammermusikerin schon bei bedeutenden internationalen Festivals wie in Risør oder Lockenhaus gastiert hat.
Nicola Jürgensen
Foto: Uwe ArensMit Matthias Kirschnereit am Flügel hat sie das Programm Dans la nuit (nach einem Liedtitel von Reynaldo Hahn) eingespielt, für das Nicola Jürgensen selbst französische Musik des neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhunderts für die Klarinette adaptiert hat. Bekannten und weniger geläufigen Liedern, neben Berlioz und Hahn von Gabriel Fauré und Francis Poulenc, steht Dramatisches und Virtuoses gegenüber. So entsteht in einer unerwarteten instrumentalen Konstellation ein lebendiger Eindruck der Pariser Salonkultur und ein geschmackvolles Abbild der Belle Epoque. Wer hätte wohl gedacht, dass Camille Saint-Saëns’ Introduction et Rondo capriccioso sich auf der Klarinette genauso glanzvoll darbieten lässt wie in der originalen Besetzung mit Violine? Nicht minder begeistert Nicola Jürgensen in der Welt des Musiktheaters, in der sie auf den Pfaden der Moderne übrigens bereits als Eva in Michaels Reise um die Erde von Karlheinz Stockhausen bei den Wiener Festwochen und in anderen Musikmetropolen auf der Bühne zu erleben war. Die Fantasie brillante von François Borne nach Motiven aus Bizets Carmen verblasst als klug zusammengestelltes Potpourri, das durchaus die Dramatik der Vorlage bewahrt, keineswegs gegenüber der Fassung für Flöte, wenn sie wie hier von Nicola Jürgensen interpretiert wird. Eine weitere Opernmelodie und erneut von der Violine her transkribiert ist mit der berühmten Méditation aus Thaïs von Jules Massenet zu hören und rundet eine ausgefallene CD in tonschöner Innigkeit ab.
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