Richard Strauss
Orfeo • 1 CD • 66min
Bestellnr.: C 878 141 A
Komponisten/Werke:
R. Strauss: Also sprach Zarathustra op. 30 (Tondichtung frei nach Friedrich Nietzsche)
R. Strauss: Don Juan op. 20 (Tondichtung nach Nikolaus Lenau)
R. Strauss: Till Eulenspiegels lustige Streiche op. 28 (Tondichtung in Rondoform nach alter Schelmenweise)
Mitwirkende:
City of Birmingham Symphony Orchestra (Orchester)
Andris Nelsons (Dirigent)
Im Jahr von Richard Strauss’ 150. Geburtstag ist es naheliegend, dass das City of Birmingham Symphony Orchestra unter Andris Nelsons „nachlegt“ – nachdem bereits die Einspielungen von Ein Heldenleben (Orfeo C 803 091) und Eine Alpensymphonie (C 833 111) zu den erfolgreichsten und mehrfach preisgekrönten Aufnahmen der letzen Jahre zählen. Diesmal sind es die früheren Tondichtungen, die Nelsons als Music Director des CBSO eingespielt hat: Don Juan, Till Eulenspiegels lustige Streiche und Also sprach Zarathustra.
C 878 141 AIm Don Juan glückte Strauss zum ersten Mal die Mischung der Ingredienzien seines Erfolgsrezeptes für die folgenden Jahrzehnte: Den großen Melodien und der orchestralen Brillanz steht ein Hauch des Unmoralischen und leicht bizarren Humors gegenüber. Andris Nelsons und das CBSO stürzen sich regelrecht mit der Abenteuer- und Eroberungslust des Titelhelden ins musikalische Geschehen, um bei der Generalpause, die schließlich seinem Tod im Duell vorausgeht, wie erstarrt einen Augenblick innezuhalten. Dem makabren Ende von Till Eulenspiegel (mit der Hinrichtung des Protagonisten am Galgen) geht hingegen ein munteres Auskosten aller instrumentalen Farben voraus, mit denen Strauss hier unter anderem so virtuos spielt, um die Streiche Eulenspiegels musikalisch bildhaft umzusetzen. Das CBSO erweist sich dabei einmal mehr als ein in allen Instrumentengruppen homogenes Ensemble von Weltformat. Auch für die große Tondichtung Also sprach Zarathustra, „frei nach Friedrich Nietzsche“ (wie Strauss schreibt), sind das die besten Voraussetzungen – und so gelingt dem Orchester unter Andris Nelsons in diesem Stück erst recht eine farbenreiche Wiedergabe, die der Morgenstimmung mit der Rede Zarathustras an die Sonne ebenso gerecht wird wie dem zwielichtigen Ende, das von der Tonartenbeziehung zwischen der Motivik Mensch und (oder?) Natur schwankt. Dazwischen bleiben Nelsons und das CBSO wirklich nichts schuldig, was diese Partitur an stürmisch leidenschaftlichen, fugenhaft schwer fassbaren oder tänzerischen Momenten beschert. Diese neue Einspielung gehört zweifelsohne jetzt schon zu den Höhepunkten des noch jungen Strauss-Jahres.
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