Mitwirkende:
Géza Anda (Klavier)
Kölner Rundfunk-Symphonieorchester (Orchester)
Hans Knappertsbusch (Dirigent)
Nach der letzten Knappertsbusch-Veröffentlichung mit einem reinen Beethoven-Programm mit Backhaus und den Wiener Philharmonikern von 1954 bietet die neue Orfeo-Doppel-CD einen kompletten Konzertmitschnitt von 1962. Diesmal ist er mit Anda und dem Kölner Rundfunkorchester zu hören,
C 916 172 Aeinem der wenigen Konzertorchester, mit dem er sich neben den Berliner und Wiener Philharmonikern zu diesem Zeitpunkt noch hören ließ – in der entsprechend professionellen Aufnahmetechnik des WDR.
Das Programm enthält wieder ein Beethoven-Klavierkonzert, diesmal das leidenschaftliche dritte in c-Moll. Der damals 41-jährige Géza Anda ist vom Interpretentyp her denkbar gegensätzlich zum 74-jährigen Hans Knappertsbusch – technisch „modern“ makellos, musikalisch streng „neu-sachlich“. Der bei diesem spannungsvollen Zusammentreffen freigesetzte musikalische Reichtum zwischen großer symphonischer Anlage und glücklich-virtuoser Spielfreude läßt die heute mitunter drohende Empfindung der Abgespieltheit und Überraschungslosigkeit gerade dieses Repertoires gar nicht erst aufkommen.
Danach als Hauptstück die dem Dirigenten besonders liegende dritte Brahms-Symphonie, in der er unnachahmlichen Sinn für pathetische Größe mit verwegener Spontaneität in der agogischen Gestaltung verbindet. Zuvor eine wunderbar temperamentvoll überbordende Euryanthe-Ouvertüre des Frühromantikers Weber. Schließlich als Zugabe Brahms’ Haydn-Variationen aus dem nächsten Jahr, an der Knappertbusch noch einmal seine Meisterschaft in hingebungsvoller Versenkung in die einzelne Variation mit schroffem Wechsel und spannender Fortentwicklung vorführen kann, die ein erhabenes Gesamterlebnis ergibt.
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