Mitwirkende:
Margaret Price (Fiordiligi - Sopran)
Brigitte Fassbaender (Dorabella - Mezzosopran)
Wolfgang Brendel (Guglielmo - Bariton)
Peter Schreier (Ferrando - Bariton)
Reri Grist (Despina - Sopran)
Theo Adam (Don Alfonso - Bariton)
Chor der Bayerischen Staatsoper (Chor)
Bayerisches Staatsorchester (Orchester)
Wolfgang Sawallisch (Dirigent)
Skandalös war das auch in seiner opera buffa-Gestalt gnadenlos desaströse Partnertausch-Experiment in „Cosi fan tutte“ für das ganze 19. Jahrhundert von Beethoven bis Wagner so sehr, daß man die dargestellte Frivolität fast verzweifelt unter allen möglichen entschärfenden Bearbeitungen zu verstecken versuchte.
C 918 182 IErst Hermann Levi und Richard Strauss stellten für München die originale Gestalt mit auskomponierten Rezitativen statt gesprochenen Dialogen wieder her. Doch höchst erstaunlicherweise erklang dieses absolute Meisterwerk auch danach erst mit dieser Produktion in den 1970er Jahren in München erstmals in Originalsprache – wo doch bei einem Großmeister der musikalisch so subtilen wie reaktionsschnellen Wortausdeutung alles andere ein Sakrileg ist!
Jedenfalls zeigt das akustische Dokument ein fast überschießend intensives Musiktheaterereignis. Der damalige musikalische Chef erweist sich einem ersten Haus und seiner Geschichte gemäß einmal mehr nicht nur als souveräner Wagner- und Strauss-Dirigent, sondern wie schon beim zuletzt veröffentlichten Don Giovanni aus denselben Jahren (Orfeo C846153) als höchst kompetenter Mozart-Interpret. Die über seine Abgründe hinaus das Stück zu einer Krönung von Mozarts Opern-Schaffen erhebenden Ensemble-Qualitäten des Werkes werden dramatisch atemberaubend vital-vielfältig herausgearbeitet – und dies nicht zuletzt aufgrund der aufsummierten sensationellen Einzelqualitäten der Protagonisten. Diese wurden auch vom Maestro selbst so hoch eingeschätzt, daß damit die Verlegung aus dem sonst üblichen Cuvilliés-Theater – wo 1795 die erste Münchner Produktion stattgefunden hatte – in das Nationaltheater zu rechtfertigen war: „Mit Solisten, wie wir sie haben, kann man das große Haus füllen.“
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