Harmoniemusiken
Orfeo • 1 CD • 66min
Bestellnr.: C 738 111 A
Komponisten/Werke:
A. Salieri: La grotta di Trofonio (Harmoniemusik)
A. Salieri: Axur, Rè d'Ormus (Harmoniemusik)
A. Salieri: Palmira, Regina di Persia (Harmoniemusik)
Mitwirkende:
Consortium Classicum (Ensemble)
Dieter Klöcker (Leitung)
Längst ist Antonio Salieri gegenüber den zahlreichen Legenden rehabilitiert, die sich bis zur Verleumdung um seinen Namen ranken. Mit seinem angeblichen Konkurrenten Mozart verbindet ihn sogar vielerlei, betrachtet man das Schaffen beider für die Opernbühne – etwa der Instinkt für theaterwirksame Musik und Sujets bei gleichzeitig sorgsamem Streben nach Virtuosität und Wahrhaftigkeit des Ausdrucks.
C 738 111 ADie Vermischung von Ernstem und Komischem im dramma giocoso ist beim aus Venetien stammenden Salieri ebenso programmatisch wie bei dem sechs Jahre jüngeren Salzburger. Schließlich auch die „Zweitverwertung“ von Musik in der populären zeitgenössischen Form der Harmoniemusik hat sowohl Mozart als auch Salieri nicht nur Freude bereitet. In einer Zeit mangelnder urheberrechtlicher Absicherung hatten die hauptberuflichen Arrangeure ein ums andere Mal die Nase vorn, wenn es darum ging, musikalische Höhepunkte aus großen Opern für ein Bläseroktett zu bearbeiten. Die wohl bekannteste „Banda“ der Epoche war auf dem Schloss des Fürsten Esterházy anzutreffen und auf ihren Spuren hat Klarinettist und Musikforscher Dieter Klöcker wie so oft schon Schätze für das Consortium Classicum gehoben. Machen Virtuosität, Empfindsamkeit und Komik zu gleichen Anteilen den Reiz von Salieris musikdramatischem Schaffen aus, so findet sich alles davon in den Harmoniemusik-Arrangements von drei Opern wieder. Die dichte Atmosphäre des Zauberspiels ist in La grotta di Trofonio bereits in charaktervollen Bläsersoli für Englischhorn und Klarinette vorgeben und so auch hier vorzufinden. Axur, Rè d’Ormus begeistert durch die instrumental exakt nachvollzogene Kunstfertigkeit und Eingängigkeit der Arien und Balladen. In Palmira, regina di Persia schließlich hat Salieri die musikalischen Kontraste effektvoll ausgeschöpft und sich beispielsweise in einem A-cappella-Quartett auch als Meister des Ensemble-Satzes erwiesen. Diese Kunst kommt natürlich auch in der Fassung für Harmoniemusik schön zum Tragen und beschert einen farben- und abwechslungsreichen Musikgenuss mit dem Consortium Classicum.
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