Mitwirkende:
Baiba Skride (Violine)
Lauma Skride (Klavier)
Royal Stockholm Philharmonic Orchestra (Orchester)
Sakari Oramo (Dirigent)
Baiba Skride ist nicht nur eine der begehrtesten Künstlerinnen, wenn es für den Solopart eines großen Violinkonzertes eine adäquate Besetzung zu finden gilt.
C 829 112 ASie ist auch auf dem Gebiet der Kammermusik eine viel geschätzte Partnerin. Ideale Voraussetzungen für ihre neueste Aufnahme, die erste bei Orfeo, die ganz dem Schaffen von Johannes Brahms gewidmet ist und zugleich ein vielversprechender Anfang einer Zusammenarbeit zwischen der 1. Preisträgerin des Königin Elisabeth Wettbewerbs 2001 in Brüssel. Nicht nur das Violinkonzert, sondern auch die Ungarischen Tänze in der Fassung für Violine und Klavier von Joseph Joachim sind in der Einspielung zu hören. Die langjährige musikalische Partnerschaft von Brahms und Joachim, der ja auch Widmungsträger und Uraufführungsinterpret des Violinkonzertes war, spiegelt die Aufnahme so gesehen doppelt wider. Glückliche musikalische Konstellationen bestimmen auch Baiba Skrides Brahms-Interpretationen.
Baiba und Lauma Skride
Foto: Marco BorggreveMit Sakari Oramo hat sie für das Violinkonzert einen Dirigenten, der selbst von der Geige kommt und am Pult der Königlichen Philharmonie Stockholm sorgsame Impulse gibt. Deutlich zu hören ist, mit welcher Energie und Frische in jeder Instrumentengruppe des Orchesters gespielt wird. So ist der große Bogen innerhalb des Werkes von den solistischen Einwürfen (nicht nur der Violine) bis zum symphonischen Miteinander im perfekten Gleichgewicht. Die kammermusikalische Intimität der Ungarischen Tänze könnte wiederum nicht stärker und schöner gewährleistet sein, als wenn Lauma Skride am Flügel ein bewährtes Duo mit ihrer Schwester bildet. Ungehindert vom „pianistisch“ gehaltenen Violinpart der Tänze mit seinen vielen Doppelgriffen entwickelt Baiba Skride ein in Tempo und Agogik harmonisch auf den Klavierpart abgestimmtes und biegsames Musizieren. Unprätentiös, aber keineswegs unauffällig im zweifelsohne untergeordnet begleitenden Klavierpart, geht Lauma Skride auf das Spiel ihrer Schwester ein. So ergibt sich eine mal schwungvoll federnde, mal melodisch sanft dahin gleitende Wiedergabe dieser stimmungsvollen Tänze. Sie gehören eben auch zum Schaffen von Brahms wie die formale Strenge und Geschlossenheit der großen Form – umso schöner, wenn alles davon in einer Aufnahme zu hören ist.
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