„Glück ist anders“ – wertvolle neue Festspielraritäten
In einer immer mehr beschleunigenden und auf Kurzfristiges abgestellten Welt kann die klassischen Musik-Szene gar nicht anders als sich noch mehr ihrer Sonderstellung bewusst werden – als großer Vorzug, mit dem achtsam umzugehen ist. Und Inbegriff, Kristallisationspunkt solcher Bewusstwerdung können Festspiele sein, in denen hörenswerte Werke durch möglichst hohe Qualität ihrer Aufführung gefeiert werden, und das in programmatischer Bündelung. [mehr...]
September 2017
Je weiter die Zeit fortschreitet, umso weiter reicht die Zeitspanne zurück, aus der Aufnahmen existieren. Sehr früh verbanden sich die seit 1920 stattfindenden Salzburger Festspiele mit dem neuen Medium Rundfunk – „Festspielgeschichte ist Rundfunkgeschichte“, so Gottfried Kraus. [mehr...]
Januar 2007
Man wird sich schwer tun, den Kompositionsstil von Herbert Blendinger in die gängigen Kategorien der Neuen Musik zu fassen. Obwohl er sich zur Tradition bekennt, wirken seine Werke keineswegs konventionell – im Gegenteil. [mehr...]
September 2006
Viele Komponisten ander Schwelle vom Rokoko zur Wiener Klassik, die sich durch eine große stilistische Bandbreite ausgezeichnet haben, werden an Worten und Taten, nicht aber an ihren Werken gemessen. [mehr...]
März 2007
In der Reihe edition zeitgenössisches lied finden sich auf der neuesten CD erstmals Kompositionen dreier Komponisten. Die Namen von Luigi Dallapiccola und Karl Amadeus Hartmann stehen für das Wiederaufleben der Avantgarde nach dem Zweiten Weltkrieg [mehr...]
Oktober 2008
Richard Strauss’ Rosenkavalier hat Carlos Kleiber in den berühmtesten Opernhäusern der Welt, der Mailänder Scala, der Metropolitan Opera in New York und der Wiener Staatsoper dirigiert – nirgends aber so oft wie an der Bayerischen Staatsoper in München. [mehr...]
September 2009
Die Aufnahmebedingungen hätten kaum dramatischer sein können: Mitten im Kriegswinter 1942/43 spielte die jugendlich-dramatische Sopranistin Hilde Konetzni ein romantisches Liedprogramm ein – mit Josef Krips als Begleiter und Mentor. [mehr...]
November 2009
Heute würde man sie wohl unter der Bezeichnung der sängerischen „Allrounderin“ vermarkten: Zum einen war Irmgard Seefried eine gefeierte Opernsängerin... [mehr...]
Mai 2006
Es gibt Stimmen, die wie ein Naturereignis über den Hörer hereinbrechen. Und es gibt solche, die in die Tiefe des Herzens dringen. Dass beides zusammenkommt, ist sehr selten, zumal im sogenannten „Hochdramatischen Fach“. Zu diesen Ausnahmen gehörte Ursula Schröder-Feinen. [mehr...]
April 2006
Es ist ein vielfaches Vergnügen, die neue CD von Daniel Müller-Schott vorzustellen. Mit den Cello-Konzerten von Edward Elgar und William Walton hat er zwei Werke eingespielt, die seit ihren Uraufführungen 1919 und 1957 zu den Prüfsteinen im Repertoire aller großen Cellisten gehören. [mehr...]
Februar 2007
Im Zuge seiner intensiven pianistischen Beschäftigung mit dem Schaffen der Bach-Familie ist Anthony Spiri seit Längerem daran gelegen, Stücke von Carl Philipp Emanuel Bach zu präsentieren, von denen viele allein schon deshalb kaum bekannt sind, weil das Notenmaterial bisher nicht in gedruckter Form, sondern nur als Reproduktion der Handschrift Bachs vorliegt. [mehr...]
Juli 2009
Auf seinen Englandreisen zwischen 1791 und 1795 erfreute sich Joseph Haydn nicht nur wachsender Popularität, sondern kam auch auf den Geschmack, was das Arrangieren diverser Volkslieder Großbritanniens anbelangte. Zum Haydn-Jubiläum ist nun eine Auswahl der schottischen Lieder mit Julie Kaufmann auf CD erhältlich. [mehr...]
Januar 2006
Ob Serenade, Quartett oder geistliche Arie: bereits zu Lebzeiten regte Mozart vielfach zu Bearbeitungen und Arrangements an. Der Klarinettist Dieter Klöcker ist diesen „dienenden Liebhabern“ Mozartscher Kunst seit langem auf den Fersen. Als kundiger Musikforscher sucht er unermüdlich nach neuen kammermusikalischen Entdeckungen. [mehr...]
April 2006
Das Werk William Shakespeares war spätestens seit der Romantik europaweit Maßstab und Inspirationsquelle für viele neue Kunstwerke. Komponisten des 19. und frühen 20. Jahrhunderts suchten im Zuge ihrer Shakespeare-Begeisterung immer wieder die Herausforderung, den emotionalen Gehalt der Stückvorlagen auch ohne Text musikalisch umsetzen zu können. Das Münchner Rundfunkorchester hat unter John Fiore Instrumentalstücke eingespielt, die alle eine Verbeugung vor dem Genie Shakespeares darstellen [mehr...]
Juni 2008
Mit den beiden Cellokonzerten von Dmitri Schostakowitsch hat sich Daniel Müller-Schott auf Erkundungsgang durch das Alterswerk eines Komponisten begeben, dessen hintergründiger Kompositionsstil angesichts der politischen und persönlichen Leidensstationen seines Lebenswegs besondere Herausforderungen der Interpretation in sich birgt. [mehr...]
Februar 2006
Welche Umstände müssen zusammentreffen, welche Begabung, welch sturer Wille, welch Zufall auch, dass einer wie Aribert Reimann es bis zum Äußersten bringt in seinen Möglichkeiten? Dieser Frage nachzugehen, hat angesichts des Lebenswerkes von Aribert Reimann durchaus ihre Berechtigung. [mehr...]
Januar 2006
Als die „Oper aller Opern“ hat der romantische Dichter-Musiker E.T.A. Hoffmann Don Giovanni bezeichnet. Das Erfolgsteam Wolfgang Amadeus Mozart / Lorenzo da Ponte hat mit diesem Werk in der Tat etwas ganz Besonderes geschaffen. [mehr...]
März 2006
Seit ihrem sensationellen Auftritt als Tatjana in Tschaikowskys Eugen Onegin 1997 an der Wiener Staatsoper und zwei Jahre später, diesmal an der Bayerischen Staatsoper, als Elsa in Wagners Lohengrin, hat sich die aus Kanada stammende Sopranistin Adrianne Pieczonka kontinuierlich in die Sängerelite auf den internationalen Opernbühnen gesungen. [mehr...]
Februar 2009
Heinrich Baermann und sein Sohn Carl gehörten mit ihrer Klarinettenkunst zu den großen, europaweit gefeierten Virtuosen des 19. Jahrhunderts. Auf ihre Freundschaft mit Felix Mendelssohn gehen zudem dessen zwei Konzertstücke op. 113 und 114 zurück... [mehr...]
März 2008
Durch die Beherrschung der kleinen Form zeichnet sich ein Komponist, der sich im musikalisch Großen bewährt hat, zusätzlich aus. Diese Beobachtung gilt auch für Franz Danzi (1763–1826), der an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert, von der Klassik zur Romantik einen großen Einfluss auf die Entwicklung der deutschen Musikszene ausgeübt hat. [mehr...]
Januar 2006
„Du weißt selbst nicht, wie gut Du Violine spielst, wenn Du Dir nur Ehre geben und mit Figur, Herzhaftigkeit und Geist spielen willst, ja, so wärst Du der erste Violinspieler Europas. Dies schrieb im Jahr 1777 Vater Leopold Mozart, der Verfasser einer berühmten Violinschule, seinem überaus begabten Sohn Wolfgang. [mehr...]
November 2007
Nach einer sechsjährigen Vorbereitungszeit, die er zum Konsultieren aller zugänglichen Ausgaben nutzte, legt Konstantin Lifschitz die spektakuläre erste komplette Einspielung von Johann Sebastian Bachs Musikalischem Opfer BWV 1079 auf einem modernen Konzertflügel vor. [mehr...]
April 2006
Der aus Böhmen stammende Kalliwoda (1801–1866) war kein Neuerer der sinfonischen Form wie etwa seine nur unwesentlich jüngeren Kollegen Berlioz, Mendelssohn oder Schumann. Er ließ sich aber auch keineswegs vom übermächtigen Schatten Beethovens einschüchtern, als er sich an diese Form heranwagte. [mehr...]
November 2007
Das heutige Renommee von Walter Braunfels steht immer noch in keinem Verhältnis zu seiner Reputation als einer der führenden deutschen Komponisten der 20er-Jahre, neben Richard Strauss oder Franz Schreker. [mehr...]
September 2006
Es ist ein Gemeinplatz, dass jeder Theater- und Konzertabend einmalig und unwiederholbar ist, mag auch eine Serie von Vorstellungen an großen Häusern wie der Wiener Staatsoper in identischer Besetzung stattfinden. Nichtsdestoweniger gibt es Aufführungen, deren Außergewöhnlichkeit noch durch in der Vorausplanung unwägbare Faktoren mitnichten gemindert, sondern im Resultat noch gesteigert wird. [mehr...]
September 2006
Sind Opern des Meisters aus Busseto selbst dagegen zumeist „Selbstgänger“, tut es ihnen doch ebenfalls gut, wenn sie der Routine des Opernalltags entrissen werden, so wie La forza del destino 1960. [mehr...]
Januar 2011
Gibt es ein solches Phänomen heute noch und wenn ja, wo? Der in Slowenien gebürtige Tenor Anton Dermota war nicht nur gut ein halbes Jahrhundert Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper, sondern auch ein weltweit gefeierter Meister des Bühnen- und Konzertgesangs. [mehr...]
Oktober 2006
Noch heute und seit mehr als einem halben Jahrhundert ist Sena Jurinac ein absoluter Publikumsliebling des Wiener Staatsopern-Publikums und eine Künstlerpersönlichkeit, auf welche die Bezeichnung „lebende Legenden“ wirklich passt. Obwohl der Bühnenabschied des Ehrenmitglieds bereits 24 Jahre zurückliegt, sind die Erinnerungen an ihre großen Auftritt kein bisschen verblasst. [mehr...]
Januar 2009
Obwohl bis heute keine Sängerin an der Wiener Staatsoper – und darüber hinaus – so stark mit der Titelpartie in Strauss’ Arabella identifiziert wird, sollte Lisa Della Casa keineswegs auf diese Rolle reduziert werden. [mehr...]
Juni 2006
Geradezu schwerelos und selbstverständlich im Ausdruck hat Arabella Steinbacher mit ihrer viel gerühmten Einspielung der Violinkonzerte von Darius Milhaud bewiesen, dass ihr virtuose, verspielte Miniaturen ebenso liegen wie die große Konzertliteratur für ihr Instrument. [mehr...]
September 2006
100 Jahre nach seiner Geburt zählt Dmitri Schostakowitsch zu den meistgespielten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Unbestritten ist seine Bedeutung für die musikalische Gattung der Symphonie in der Erbfolge Gustav Mahlers wie für die des Streichquartetts nach der Zweiten Wiener Schule. [mehr...]
Oktober 2007
Charles Dickens in allen Ehren: Steht die kalte Jahreszeit einmal ins Haus, wird sich der geneigte Leser anderswo eine schöne Bescherung wünschen, als im England der Industrialisierung. [mehr...]
August 2007
Als Hans Knappertsbusch 1964 die Klänge des Parsifal-Vorspiels aus dem „mystischen Abgrund“ des Bayreuther Festspielhauses steigen ließ, ahnte wohl kaum jemand, dass es die letzte Saison des 76-jährigen auf dem Grünen Hügel sein würde. [mehr...]
Juli 2006
Es ist bekannt, dass Richard Wagners Gesangsideal maßgeblich am Belcanto orientiert war, mag er noch so oft gegen die italienische Oper polemisiert haben. Im Lohengrin hängt das Gelingen einer Aufführung besonders davon ab, inwieweit der Protagonist heldischen Glanz mit belcantesker Kultiviertheit zu verschmelzen vermag. Hierin gilt Sándor Kónya unter Kennern als schwer überbietbar. [mehr...]
August 2009
Nur in einem Jahr hat Hans Knappertsbusch den Fliegenden Holländer auf dem Grünen Hügel dirigiert, und außerordentlich mutet die Eröffnungsvorstellung der Festspiele 1955 auch in der Rückschau an [mehr...]
Juni 2007
So schwierig die drei Gambensonaten, BWV 1027–1029, von Johann Sebastian Bach exakt einer Schaffensperiode des Komponisten zuzuordnen sind, so reizvoll sind sie für ihre Interpreten. [mehr...]
Februar 2007
Sie war eine Primadonna, die alle nur erdenklichen Metamorphosen einer langen und überreichen Karriere vollzogen hat. Von den aufsehenserregenden Anfangserfolgen der kaum 30-Jährigen, spektakulären Debüts an den ersten Opernadressen, durch rasch überwundene Krisen bis zu einem stetigen Wechsel ins Charakterfach hat Leonie Rysanek das Bühnenleben in vollen Zügen ausgekostet. [mehr...]
Januar 2007
Mit dem Namen Josef Krips verbinden nicht nur Wiener Opernfreunde eine zeitlos gültige Vorbildfunktion für die Mozartrezeption und das Ensemblewesen. Beides offenbart sich auch im bislang unzugänglichen Mitschnitt einer Così fan tutte-Neueinstudierung vom 22. September 1968 in der Wiener Staatsoper. [mehr...]
Juli 2007
Eine glanzvolle Wiener Verdi-Premiere aus dem Jahr 1987 dokumentiert die neu veröffentlichte Gesamtaufnahme von Otello. Plácido Domingo befindet sich hier auf dem Zenith seiner Möglichkeiten in einer seiner Paraderollen [mehr...]
Juni 2007
Es gibt wohl keinen Superlativ mehr, zu dem noch nicht gegriffen worden wäre, um Plácido Domingo und seinen Status in der internationalen Opernwelt zu beschreiben. Einen weiteren Meilenstein in der ungebremst energievoll fortgesetzten Laufbahn des Tenors, Dirigenten und Managers markiert sein 40-jähriges Jubiläum an der Wiener Staatsoper. [mehr...]
Dezember 2005
Über den Dirigenten Carlos Kleiber ist viel geschrieben worden, doch nur wenige kennen genau die Stationen seines künstlerischen Wirkens. Es ist daher Zeit, einmal die Biographie Carlos Kleibers zu referieren und nicht die seinen Namen umrankenden Legenden. Denn die Stätten und Orte, an denen sich ein Menschenleben vollzieht, zumal das Leben eines Künstlers solchen Formats, sind nichts Äußerliches oder Zufälliges. [mehr...]
Mai 2006
Offenherzigkeit und künstlerische Neugier kennzeichnen den Stil von Diana Damrau. Kaum eine Sängerin im Fach des lyrischen Koloratursoprans hat in den letzten Jahren eine so steile und doch kontinuierliche Karriere gemacht. [mehr...]
August 2008
In den unzähligen Konzertprogrammen, die Karl Böhm bei den Salzburger Festspielen und am Pult der Wiener Philharmoniker geleitet hat, finden sich, neben einigen zwangsläufigen Wiederholungen von Standard-Stücken des symphonischen Repertoires, immer wieder Überraschungen und Trouvaillen... [mehr...]
August 2008
Zu den vielen Künstlern, die nach der Emigration während des Zweiten Weltkrieges bei den Salzburger Festspielen an ihre vormaligen europäischen Karrieren anknüpften, gehört auch der Geiger Zino Francescatti... [mehr...]
Oktober 2006
Als Salome und Elektra schrieb Inge Borkh Operngeschichte und sie wird mit ihren Aufnahmen dieser Rollen auch kommende Hörer-Generationen faszinieren. Dass ihr künstlerisches Spektrum über diese beiden zentralen Partien weit hinaus ging, ist auf der vorliegenden Portrait-CD zu hören. [mehr...]
März 2008
Mit Gounods Faust richtet Piotr Beczala sein „Salut an das internationale Plattenpublikum. Wohl gibt es viele Tenöre, die Fritz Wunderlich als ihr großes Vorbild bezeichnen. Aber kaum einer stellt sich dem Vergleich so demutsvoll und verantwortungsbewusst wie Piotr Beczala. [mehr...]
April 2010
Im Schatten des Komponisten für Klavier(lied) Robert Schumann steht noch immer der Symphoniker... [mehr...]
April 2007
Rafael Kubelík war nicht nur einer der herausragenden Dirigenten von Konzerten und Symphonien des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, sondern setzte sich auch vehement für bedeutende zeitgenössische Kollegen ein, deren Werke im internationalen Vergleich der Konzertprogramme eher unterrepräsentiert waren. [mehr...]
April 2007
Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks wird am Ende seines Konzertes ebenso mit Ovationen und Komplimenten überschüttet wie sein Chef Rafael Kubelík. [mehr...]
Mai 2007
Nicht erst heute zählt der Westdeutsche Rundfunk zu den ersten Adressen öffentlicher Medienanstalten, innerhalb derer die klassische Musikkultur intensiv gepflegt wird. Schon in der frühen Nachkriegszeit gaben sich dort, im alten Funkhaus von Köln, hochkarätige Instrumentalisten und Dirigenten die Klinke in die Hand. [mehr...]
Mai 2007
Ebenfalls im Kölner Funkhaus hat Wilhelm Kempff 1956 und 1960 bekannte Glanznummern seines großen Repertoires mit der von ihm gewohnten luziden und präzisen Spielweise aufgenommen, in Kombination mit einer nie vor Studiomikrophonen wiederholten und bisher nicht verfügbaren Interpretation. [mehr...]
Mai 2007
Als dritte pianistische Trouvaille im Zuge der Veröffentlichungen aus dem WDR-Archiv gibt Regers Klavierkonzert f-Moll und die große B-Dur-Sonate von Franz Schubert eine beredtes Zeugnis von der Meisterschaft des Eduard Erdmann. [mehr...]
Oktober 2007
Über all dem, was zu Hans Knappertsbusch an Anekdoten, amüsanten und bisweilen nicht zitierfähigen Aussprüchen überliefert ist, droht man bisweilen den eminenten Musiker zu vergessen. [mehr...]
Oktober 2007
Zwischenzeitlich unterschätzt, zählt Joseph Keilberth heute zu jenen Dirigenten, deren Wirken im zweiten Drittel des 20. Jahrhunderts in der jüngsten Zeit wieder mit erhöhter Aufmerksamkeit bedacht wird. Das liegt zum Großteil an den legendären Opernaufführungen. [mehr...]
Februar 2009
Der Ruf des radikalen Dirigentengenies, das wie niemand sonst seine Musikauffassung ohne Konzessionen im Orchester durchzusetzen verstand, haftet Sergiu Celibidache (1912–1996) bis heute an; und zwar nicht nur an seiner frühen Wirkungsstätte in Berlin und seiner letzten Station in München... [mehr...]
Juni 2014
Der Rang von Rafael Kubelík als einer der bedeutendsten Dirigenten des 20. Jahrhunderts rührt nicht nur von seinen Interpretationen am Pult der großen Orchester von Berlin, Chicago oder München her. Eine Reihe von interessanten Aufnahmen mit Kubelík entstand zu Beginn der 60er Jahre, als er das Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester dirigierte. [mehr...]
April 2008
Als Konzertdirektor der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien auf Lebenszeit gelang es Herbert von Karajan Anfang der 50er Jahre immer wieder, große Vokalwerke der Musikgeschichte auf das Konzertpodium des Wiener Musikvereinssaals zu hieven. [mehr...]
April 2008
Beethovens Symphonie No. 9 d-Moll gehörte seit Ende der 40er Jahre zu den Werken, mit denen sich Herbert von Karajan beim internationalen Konzertpublikum, bevor er bei den Berliner Philharmonikern 1955 die direkte Nachfolge von Wilhelm Furtwängler antrat, schnell profilieren konnte. [mehr...]
Juni 2007
Julia Varady hat erst verhältnismäßig spät in ihrer Karriere, 1993, ihren Einstand an der Wiener Staatsoper gegeben – mit einer stürmisch bejubelten Senta in Wagners Fliegendem Holländer, bei der sie alle ihre Stärken ausspielen konnte. [mehr...]
September 2007
Insbesondere im Mozart-Fach wurde sie vor allem für die Klarheit ihres Timbres und ihre konsequent schlanke (und vor allem ,schlackenfreie‘) Stimmführung geschätzt. Darüber sollte allerdings nicht vergessen werden, dass die Akkuratheit von Gundula Janowitz keinesfalls einer emotionalen dramatischen Gestaltung im Wege stand. [mehr...]
September 2007
Obwohl Der Freischütz zum Standardrepertoire jedes Opernhauses im deutschen Sprachraum gehört, stand dieses Werk 1972 zum ersten Mal nach einem Vierteljahrhundert auf dem Spielplan der Wiener Staatsoper. Von einer bloß routinierten Wiedergabe der Partitur, wie sie an großen Häusern oftmals auf der Tagesordnung steht, konnte am Premierenabend keine Rede sein. [mehr...]
März 2008
Obwohl Georges Bizets Carmen seit der Wiener Erstaufführung 1875, die den weltweiten Siegeszug dieser Oper einläutete, unzählige Male über die Bühne der Wiener Staatsoper gegangen ist, zählt die Neuproduktion vom Februar 1966 zu den ganz besonderen Aufführungen dieses Stücks im Haus am Ring. [mehr...]
Juni 2008
Mit der Capriccio-Premiere am 7. Juni 2008 knüpft die Wiener Staatsoper an eine lange Tradition des Hauses an: Hier wird die Bühnen-Diskussion um den Vorrang von Musik oder Text in der Oper stets zwischen den Besten ihres Fachs geführt. [mehr...]
Januar 2009
Die 2006 verstorbene norwegische Sopranistin Ingrid Bjoner ist eines der wenigen langjährigen Ensemblemitglieder der Bayerischen Staatsoper, deren Namen sowohl mit der legendären Interimsära im Prinzregententheater unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg als auch mit dem 1963 wiedereröffneten Nationaltheater in Verbindung gebracht werden. [mehr...]
November 2008
Anlässlich des Mozart-Jahres 1956 waren die Wiener Festwochen primär, aber nicht ausschließlich auf diesen Jahresregenten ausgerichtet. Verschiedene europäische Spitzenorchester gastierten bei dem Festival, so zum ersten Male die Leningrader Philharmonie mit ihrem Chefdirigenten Jewgeni Mrawinski. [mehr...]
März 2015
Auf der Opernbühne gehört Pavol Breslik schon seit Längerem zu den international begehrtesten Tenören im lyrischen Fach, ohne dabei den Konzert- und Liedgesang zu vernachlässigen. Mit seinem jugendlichen und zugleich männlichen, mit der Klarheit jedes Tones für sich einnehmenden und weder übertrieben hellen noch baritonal abgedunkelten Timbre scheint Breslik geradezu prädestiniert, Die schöne Müllerin von Franz Schubert nach Wilhelm Müllers Gedichtzyklus zu singen [mehr...]
April 2011
Längst ist Antonio Salieri gegenüber den zahlreichen Legenden rehabilitiert, die sich bis zur Verleumdung um seinen Namen ranken. Mit seinem angeblichen Konkurrenten Mozart verbindet ihn sogar vielerlei, betrachtet man das Schaffen beider für die Opernbühne. [mehr...]
Juni 2008
Die französische Kammermusik zur Zeit der Dritten Republik ist von einer ungeheuren stilistischen Vielseitigkeit geprägt. Neben klassizistischen Elementen finden sich unerwartete rhythmische Wendungen und folkloristisches Kolorit – und die „typisch“ französischen, eleganten und liedhaften Melodien. [mehr...]
Juli 2008
Ihre Auftritte als Desdemona in Barcelona, Wien oder Tokio haben es ebenso deutlich gemacht wie beispielsweise ihre Luisa Miller in München oder die Leonora im Trovatore in Washington: Krassimira Stoyanova hat in aller Welt eine Lücke geschlossen, die lange Zeit im Sopranfach des lirico spinto klaffte. [mehr...]
November 2007
Auf der Karriereleiter ist offenbar keine Stufe zu hoch für Diana Damrau: Nachdem sie im Sommer 2007 zur Bayerischen Kammersängerin ernannt worden ist, wird sie in nächster Zeit wieder verstärkt an der Metropolitan Opera von New York, die sich zu einem regelrechten Stammhaus der Sopranistin entwickelt hat, abwechselnd als Pamina und als Königin der Nacht in Erscheinung treten. [mehr...]
Juni 2010
Dass Kammermusik eine intime Form ist, weiß man. Im besonderen Fall jener unter Beteiligung des Violoncellos von Felix Mendelssohn war sie bereits bei der Komposition familiär motiviert. Sein jüngerer Bruder Paul war offenbar ein guter Cellist. [mehr...]
März 2010
Mit dem Komponisten Peter von Winter ist die Nachwelt nicht gnädig verfahren: zu Lebzeiten als Wunderkind, Mitglied des Mannheimer Hoforchesters und im Anschluss an dessen Übersiedlung nach München dort Kapellmeister, sind Winters Werke heute so gut wie vergessen. [mehr...]
Februar 2011
Das D-Dur-Violinkonzert op. 77 von Johannes Brahms zählt für Interpreten und Publikum gleichermaßen zu den schönsten Herausforderungen der Gattung. Arabella Steinbacher gab damit im Dezember 2007 ihren Einstand im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins, wo der Komponist selbst am Dirigentenpult gestanden ist. [mehr...]
Juli 2008
Die Eröffnung der Bayreuther Festspiele 1968 mit den Meistersingern von Nürnberg schien zunächst durch die – erst nach der Generalprobe erfolgte – Umbesetzung der zentralen Partie des Hans Sachs unter keinem guten Stern zu stehen... [mehr...]
Dezember 2007
Wie nah und doch so fern große Persönlichkeiten und ihre Leistungen dem Opernkenner sind, machte der Tod von Teresa Stich-Randall am 17. Juli diesen Jahres überdeutlich: Der legendäre Status der Sopranistin, die zuletzt zurückgezogen in Wien lebte, rührt noch von der Ära Toscaninis beim NBC Symphony Orchestra her, als Teresa Stich-Randall mit Anfang 20 begann, die Opernwelt zu erobern. [mehr...]
Mai 2008
Sie waren durchaus ein ungleiches Bühnenpaar: Sie war der hochdramatische Sopran ihrer Generation und konnte ihre enorme stimmliche Kraft über mehrere Jahrzehnte erhalten; er dagegen überwältigte als poesie- und temperamentvoller Lyriker, der mit seinen Ressourcen nicht haushielt und sich in etwas mehr als einem Jahrzehnt auf der Bühne verausgabte. [mehr...]
März 2008
Die Repertoirevielfalt, mit der Christa Ludwig über die Jahre das Wiener Opernpublikum verwöhnt und oft verblüfft hat, steht im Zentrum der Zusammenstellung von drei CDs anlässlich Christa Ludwigs 80. Geburtstags. [mehr...]
Januar 2009
Der russische Pianist Miroslav Kultyshev war von Kindertagen an ein Ausnahmetalent und ist heute, noch nicht Mitte zwanzig, Gast auf den großen internationalen Konzertpodien. [mehr...]
Oktober 2009
Es hieße wahrlich Eulen nach Athen tragen, würde man Petra Maria Schnitzer und Peter Seiffert in ausschweifenden Worten als das romantische Traumpaar schlechthin für Richard Wagners Musikdramen vorstellen. [mehr...]
Mai 2009
Jugend und Reife – das könnte das Motto der ersten neuen Orfeo-Einspielung zum Mendelssohn-Jahr 2009 mit dem Stuttgarter Kammerorchester und seinem Chefdirigenten Michael Hofstetter sein. [mehr...]
Juni 2014
Seit Jahrzehnten zählt das Consortium Classicum zu den herausragenden Ensembles für Kammermusik in variablen Besetzungen. Von neuem zeigt dies die aktuelle Veröffentlichung von Klavierseptetten Johann Nepomuk Hummels (1778–1837), an der noch Dieter Klöcker, der 2011 verstorbene Gründer des Consortium Classicum, beteiligt war. [mehr...]
Oktober 2009
Dem Sprichwort nach ist bekanntlich kein Meister vom Himmel gefallen. Dem mag man freilich kaum glauben, wenn dieser Meister seine genialen Züge schon in so zartem Alter offenbart wie Felix Mendelssohn. [mehr...]
Januar 2010
Der Kritik an vielen Komponisten des 20. Jahrhunderts, jeweils innerhalb ihrer stilistischen Schule die persönliche(n) Note(n) eingebüßt zu haben, kann als Vorwurf gegenüber Gottfried von Einem nicht erhoben werden. Zeitlebens hielt er an der Tonalität fest [mehr...]
April 2008
Bei Sängern war Joseph Keilberth ein äußerst wohlgelittener Dirigent, weil er bei jeder Opernaufführung profunde Werkkenntnis, eine über jeden Zweifel erhabene Schlagtechnik und eine rücksichtsvolle musikalische Sensibilität in die Waagschale warf. [mehr...]
November 2008
Verdis Macbeth gehört zu den Meisterwerken des Komponisten, die erst relativ spät Eingang ins Repertoire der großen Opernhäuser gefunden hat. Bis auf den heutigen Tag ist es insbesondere schwierig, eine adäquate Besetzung für die beiden Hauptrollen zu finden. [mehr...]
März 2009
Puccinis Madama Butterfly, die bei ihrer Uraufführung an der Mailänder Scala im Jahr 1904 ein totaler Misserfolg gewesen war, ist seitdem immer für einen großen Opernabend gut. [mehr...]
März 2009
Puccinis drei Einakter Il Trittico sind selten geschlossen an einem Opernabend zu erleben. Meistens wird das Satyrspiel Gianni Schicchi ‚ausgekoppelt’ und mit anderen Kurzstücken kombiniert. [mehr...]
Mai 2009
Er war schon 1955 als Jaquino dabei, als sich in der neu erbauten Wiener Staatsoper der Vorhang zur Wiedereröffnung mit Beethovens Fidelio hob. [mehr...]
August 2008
1957, in seinem ersten Jahr als künstlerischer Leiter der Salzburger Festspiele, wollte Herbert von Karajan keinen Zweifel an seiner Vielseitigkeit als Dirigent aufkommen lassen... [mehr...]
August 2008
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August 2008
Es ist müßig, den Ausnahmerang eines Pianisten wie Rudolf Buchbinder zu beschwören, der die Meisterschaft über sein Instrument Jahrzehnte lang, Tag für Tag bestätigt... [mehr...]
August 2008
Zu den vielseitigsten Vertreterinnen der klassischen Gesangskunst zählt in den letzten zwanzig Jahren ohne Zweifel die slowenische Mezzosopranistin Marjana Lipovek... [mehr...]
April 2009
Nach der MIDEM Classical Award-prämierten Gesamtaufnahme von Král a uhlír („König und Köhler“) erscheint mit Cert a Kaca, der „Teufelskäthe“, nun eine weitere Folge im Dvorák-Opernzyklus unter der musikalischen Leitung von Gerd Albrecht und mit dem WDR Sinfonieorchester Köln. [mehr...]
Juni 2009
Selten ergibt sich eine dermaßen stimmige Konstellation, die dann auch noch künstlerisch so überragend genutzt wird: zwei Werke, die auf ganz unterschiedliche Weise die Gattung des Violinkonzertes revolutioniert haben, mit einer Solistin und einem Dirigenten der jungen Generation. [mehr...]
Juli 2009
Der Terminkalender von Adrianne Pieczonka in den nächsten Monaten macht es deutlich: Längst ist die in aller Welt gefeierte Wagner- und Strauss-Interpretin auch international gefragt im italienischen Fach. [mehr...]
Juni 2009
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Oktober 2009
Der romantischen und spätromantischen Konzertliteratur für das Violoncello als Soloinstrument hat sich Daniel Müller-Schott für seine neueste CD verschrieben: ein Erkundungsgang, der neben Bekanntem auch (Wieder-)Entdeckenswertes zutage fördert. [mehr...]
Mai 2009
Auf den Konzertpodien hat sich Simona Saturová weltweit bereits mit ihrem kristallklaren, äußerst beweglichen Sopran etabliert... [mehr...]
Oktober 2009
Giuseppe Verdis Falstaff, die letzte Oper des Meisters aus Busseto, gehört zu den facettenreichsten (und sich wohl deshalb erst beim mehrmaligen Hören erschließenden) Partituren der Musikdramatik. [mehr...]
Februar 2010
Lange, über 120 Jahre hat es gedauert, bis Wiens Opernfreunde Giuseppe Verdis Luisa Miller in der italienischen Originalsprache erleben konnten. Erst im Januar 1974 war es so weit... [mehr...]
November 2009
Die Aufführungsgeschichte von Bedrich Smetanas Verkaufter Braut erhielt in Wien einen wesentlichen Impuls. Hier feierte die Oper anlässlich der Weltausstellung 1892 ihren internationalen Durchbruch. [mehr...]
Januar 2010
Im Vergleich mit der französischen Opéra comique hat die deutsche Spieloper keinen leichten Stand im Repertoire. [mehr...]
April 2010
Hans Knappertsbusch hat, zumal in München, ein weitaus breiter gefächertes Repertoire dirigiert, als es sein singulärer Ruf bei Bruckner, Wagner und Strauss bisweilen vermuten lässt. Auch der romantischen Spieloper Die lustigen Weiber von Windsor von Otto Nicolai (nach William Shakespeare) hat Knappertsbusch im Prinzregententheater seinen Stempel aufgedrückt. [mehr...]
Januar 2013
Sergiu Celibidache zählt zu den herausragenden und eigenwilligsten Dirigenten des 20. Jahrhunderts. [mehr...]
Juni 2010
Nicht nur an der Bayerischen Staatsoper, war Lucia Popp Jahrzehnte lang ein absoluter Publikumsliebling. Neben ihren großen Opernrollen pflegte sie stets ein umfangreiches Konzert- und Liedrepertoire [mehr...]
August 2011
Antonín Dvoráks Rusalka bei den Salzburger Festspielen 2008 war eine außergewöhnliche Opern-Produktion, sogar für den künstlerisch hohen Standard des Festivals. [mehr...]
August 2011
Aus der jüngsten Generation von Dirigenten, die international Furore machen, ragt David Afkham unter mehreren Gesichtspunkten heraus. [mehr...]
September 2009
Es ist kein Einzelfall, wohl aber bleibt es eine wohltuende Seltenheit, dass der jeweils führende Heldenbariton seiner Generation auch ein Meister der „kleinen“, subtilen Liedform ist. [mehr...]
Oktober 2010
Zwar kann sich Konstantin Lifschitz bei einem so „einmalig offenen“ Œuvre wie der Kunst der Fuge eine einzige, Maßstab setzende Interpretation nicht vorstellen. Wer Lifschitz’ neue Einspielung des Zyklus hört, dürfte ihm aber umgehend einen der vorderen Plätze in der Anwartschaft darauf reservieren. [mehr...]
Dezember 2009
Das Heldenleben zählt zu den brillantesten, eventuell aber auch (zumal beim ersten Hören) ein wenig sperrigen Tondichtungen von Richard Strauss an der Schwelle zum 20. Jahrhundert. [mehr...]
März 2010
Nach Richard Strauss steht nun mit Igor Strawinsky ein weiterer Klassiker des 20. Jahrhunderts im Zentrum der dritten Einspielung des City of Birmingham Symphony Orchestra mit seinem Music Director Andris Nelsons. [mehr...]
Juli 2010
Gounods Faust wurde im Jahr 2009 nach der Premierenserie zu einem Ereignis, einem regelrechten Sängerfest, das zugleich stilistisch und idiomatisch unanfechtbar vom Dirigenten Bertrand de Billy am Pult des Orchesters der Wiener Staatsoper zum triumphalen Publikumserfolg geführt wurde. [mehr...]
Juni 2010
Mirella Freni, die vor wenigen Wochen ihren 75. Geburtstag feierte, gehört zu den absoluten Ausnahmeerscheinungen aus dem Ursprungsland der Oper Italien. [mehr...]
Mai 2010
Das Auftauchen einer neuen dritten Gesamtaufnahme der Beethoven-Sonaten von Friedrich Gulda – der ersten von drei – darf als Sensation gelten. [mehr...]
August 2010
Nur ein Jahr lang ist er bei den Bayreuther Festspielen aufgetreten: Clemens Krauss, Dirigent mehrerer Richard-Strauss-Uraufführungen und auf dem Höhepunkt seiner Karriere federführend an der Bayerischen und der Wiener Staatsoper sowie bei den Salzburger Festspielen. [mehr...]
Juni 2010
Es ist müßig, bei einem Künstler wie Dietrich Fischer-Dieskau, der sich mit so vielen Komponisten auseinandergesetzt und (erfolgreich) auf ihr Schaffen aufmerksam gemacht hat, Johannes Brahms einen Sonderplatz einzuräumen. [mehr...]
März 2011
Im Gegensatz zu Eugen Onegin führen die anderen Opern Tschaikowsky eher ein Schattendasein im Repertoire. Nur für sein vorletztes Musikdrama Pique Dame, ebenfalls nach einer Vorlage von Alexander Puschkin, kann in den letzten Jahrzehnten auf eine kontinuierliche Aufführungstradition zurückgeblickt werden. [mehr...]
April 2011
Lange hat es gedauert, bis an der Wiener Staatsoper die Premiere der ersten Fassung von Dmitri Schostakowitschs Lady Macbeth von Mzensk zu erleben war. Erst 2009 war dieses zentrale Werk des 20. Jahrhunderts im Haus am Ring in der Originalsprache und ohne die mildernden Eingriffe zu hören. [mehr...]
Oktober 2010
Zu den Opernabenden, die das Prädikat „historisch“ verdient haben, zählt Beethovens Fidelio am 5. November 1955 in der Wiener Staatsoper allein schon deshalb, weil dies die erste Aufführung war, über der sich nach dem Zweiten Weltkrieg im wiedererrichteten Haus am Ring der Vorhang hob. [mehr...]
Juli 2010
Im italienischen und französischen Fach ist Piotr Beczala bereits an allen großen Opernhäusern dieser Welt von Publikum und Presse gefeiert worden. [mehr...]
Februar 2012
Es ist in mehrerlei Hinsicht stimmig, dass der junge russische Klaviervirtuose Miroslav Kultyshev nach seiner Aufnahme der Études d’exécution transcendante von Franz Liszt bei Orfeo nun eine Einspielung des a-Moll-Klavierkonzerts op. 16 von Edvard Grieg vorlegt [mehr...]
Oktober 2011
Zu den schönsten Pflichten und gleichzeitig größten künstlerischen Risiken für eine erste Bühne wie die Wiener Staatsoper gehören Neuproduktionen aus dem Kernrepertoire. So konnte das Haus allein in seiner Nachkriegsgeschichte 1971 bereits auf über 200 Vorstellungen von Giuseppe Verdis La Traviata zurückblicken, als eine Neuinszenierung unter der musikalischen Leitung von Josef Krips auf dem Spielplan stand. [mehr...]
November 2011
Manche Aufführungen der Wiener Staatsoper können regelrechten Modellcharakter für ein bestimmtes Werk beanspruchen. Dazu zählt die Neuinszenierung von Richard Strauss' Ariadne auf Naxos, die vor 35 Jahren, im November 1976 herauskam. [mehr...]
November 2011
Als hervorragender Interpret von Werken Johann Sebastian Bachs ist Konstantin Lifschitz längst etabliert. Nach dem Musikalischen Opfer BWV 1079 und der Kunst der Fuge BWV 1080 setzt der Pianist bei ORFEO nun die Reihe seiner Bach-Interpretationen mit den sieben Klavierkonzerten BWV 1052–1058 fort. [mehr...]
Mai 2011
Baiba Skride ist nicht nur eine der begehrtesten Künstlerinnen, wenn es für den Solopart eines großen Violinkonzertes eine adäquate Besetzung zu finden gilt. Sie ist auch auf dem Gebiet der Kammermusik eine viel geschätzte Partnerin. [mehr...]
Juli 2011
International bekannt geworden ist sie in zentralen Sopranpartien des italienischen und französischen Opernrepertoires, aber Krassimira Stoyanova ist auch im slawischen Fach zuhause. [mehr...]
Juni 2015
Michael Hofstetter zählt schon seit Längerem zu den weltweit gefragten Dirigenten mit einem epochenübergreifenden Repertoire, das ihn 2015 u.a. von der Styriarte Graz bis an die Houston Grand Opera führt. Eine Domäne von Hofstetter ist sicherlich das Barock-Repertoire. [mehr...]
November 2010
Zum zweiten Mal nach der ersten gemeinsamen Aufnahme für Orfeo präsentieren sich das City of Birmingham Symphony Orchestra und sein music director Andris Nelsons mit Werken von Tschaikowksy. [mehr...]
Februar 2011
Mit seiner Alpensinfonie hat Richard Strauss regelrecht zum kalauernden Wortspiel eingeladen, ein dem Titel gemäßes Gipfelwerk der Programmmusik komponiert zu haben. [mehr...]
Februar 2013
Neben Berlin ist Wien die Musikstadt, zu der Wilhelm Furtwängler als Dirigent in der engsten künstlerischen Beziehung stand. Mit den Wiener Philharmonikern ist unter seiner Leitung eine ganze Reihe von Rundfunkaufnahmen entstanden, die unter der Obhut vom Furtwängler-Spezialisten Gottfried Kraus bei Orfeo nun erstmals sorgfältig ediert und auf 18 CDs zusammengestellt worden sind. [mehr...]
Mai 2011
Ein Werk von Benjamin Britten gewidmet zu bekommen, war unter Interpreten klassischer Musik des 20. Jahrhunderts äußerst begehrt. Wenn einem Künstler gleich ein ganzer Zyklus zugeeignet ist, so lässt sich schon von einer ganz großen Ausnahmeerscheinung sprechen. [mehr...]
März 2012
Zwar stand er unter den Dirigenten des 20. Jahrhunderts nie in der vordersten Reihe der Festspiel- und Plattendirigenten, doch kommt Lovro von Matacic (1899–1985) in Profil und Kompetenz den modernen Pultstars gleich. [mehr...]
Juli 2012
Noch in den 70er Jahren war es in den ganz großen deutschen Opernhäusern keine Selbstverständlichkeit, dass die gespielten Werke in der Originalsprache gesungen wurden. [mehr...]
Januar 2015
Selbst an großen Opernhäusern ist es ein besonderer Glücksfall, wenn nicht nur ein charismatischer Don Giovanni, sondern mit ihm in Mozarts gleichnamiger Oper das ganze Ensemble eine geradezu magnetische Wirkung auf das versammelte Publikum ausübt. Diese seltene Konstellation eines ungebrochen faszinierenden Titelhelden und ebenbürtiger „Objekte“ seiner Begierden ist 1973 bei den Münchner Opernfestspielen eingetreten. [mehr...]
November 2012
Nach den Cello-Suiten von Benjamin Britten erkundet Daniel Müller-Schott weiter Repertoiregebiete, die auf dem legendären Mstislaw Rostropowitsch zurückgehen. So ist die Symphony for Cello and Orchestra von Britten das erste größere Werk nach der Cello-Sonate von 1961, zu dem Rostropowitsch den englischen Komponisten inspiriert hat. [mehr...]
August 2012
Puccinis Suor Angelica zählt zu den „Schmerzenskindern“ des Komponisten. Im Rahmen der New Yorker Uraufführung von Il trittico kam dieses Mittelstück gegen die zwei anderen, dramatisch wirkungsvolleren Einakter des Operntriptychons nicht an. [mehr...]
Mai 2012
Nachdem sie in ihrer vorangegangenen Orfeo-CD hochromantische Violinwerke von Brahms aufgenommen hat, legt Baiba Skride als nächste Einspielung nun zwei Violinkonzerte des 20. Jahrhundert vor, deren Komponisten im Rückgriff auf die überlieferten Formmodelle höchst individuelle Wege beschritten haben. [mehr...]
Oktober 2017
In the year of the premiere of Wolfgang Wagner’s second Lohengrin the eponymous hero found himself in a tight spot. At the end of the 1950s Sandor Kónya had taken the scepter in Bayreuth from Wolfgang Windgassen as the principal Knight of the Swan; at the height of his career in 1959, Kónya featured on a recording opposite Elisabeth Grümmer as Elsa (Orfeo C 691063). [mehr...]
Januar 2013
Beethovens 9. Symphonie ist bis heute das einzige Werk, das nicht zum Kanon von Richard Wagners „Bayreuther Zehn“ gehört, und das doch auf dem Grünen Hügel aufgeführt worden ist. [mehr...]
November 2012
Quasi seit dem Beginn seiner Dirigentenausbildung ist Andris Nelsons nicht nur mit der Tradition der russischen, sondern auch speziell der sowjetischen Musik vertraut – studierte er doch u.a. in St. Petersburg bei Alexander Titow und bei Mariss Jansons [mehr...]
März 2012
... „in die Nacht“ geht Nicola Jürgensen, die neben ihren solistischen Konzertauftritten mit vielen wichtigen Orchestern Europas auch als Kammermusikerin schon bei bedeutenden internationalen Festivals gastiert hat. Mit Matthias Kirschnereit am Flügel hat sie das Programm "Dans la nuit" eingespielt [mehr...]
Juli 2013
Beim Anhören der neuen CD mit Baiba Skride dürfte nicht leicht zu verstehen sein, warum es die Musikwelt mit Robert Schumanns Schaffen für Violine und Orchester so lange nicht gut gemeint hat. [mehr...]
April 2014
Das Cellokonzert h-Moll von Antonín Dvořák ist eines der absoluten Meisterwerke seiner Gattung. Selbstverständlich nimmt jeder Cellist von Weltrang dieses Stück gerne in sein Repertoire auf; so auch Daniel Müller-Schott, der damit 2014 in den größten Konzertsälen Europas und im Lincoln Center von New York zu erleben ist. [mehr...]
April 2012
Nachdem Herbert von Karajan 1964 die Direktion der Wiener Staatsoper abgegeben hatte, ließ er sich wieder im Mai 1977 für ein paar Vorstellungen im Haus am Ring gewinnen. Nach einer Neueinstudierung von Verdis Il trovatore folgte nur zwei Abende später Mozarts Le nozze di Figaro, als Übernahme von den Salzburger Festspielen. [mehr...]
Januar 2012
Wenn Opernbegeisterte eine Sängerin zum Koloratursopran par excellence küren müssten, würde unweigerlich der Name von Edita Gruberova fallen. [mehr...]
Juli 2011
Die Vier letzten Lieder haben sich seit ihrer Uraufführung 1950, wenige Monate nach dem Tod des Komponisten, als eines der beliebtesten Werke von Richard Strauss etabliert. Zum letzten Mal stellte der Komponist in diesen Liedern seine Fähigkeit unter Beweis, wie wohl kein Zweiter große melodiöse Bögen für die Sopranstimme schreiben zu können. [mehr...]
Oktober 2012
Seit ihrem Debüt als Klavierduo 2008 sorgen die Zwillingsschwestern Christina und Michelle Naughton weltweit für Furore auf den Konzertpodien. [mehr...]
Oktober 2011
Jüngst als „Dirigent des Jahres“ mit dem ECHO Klassik ausgezeichnet, setzt Andris Nelsons nun die Reihe seiner hoch gelobten Aufnahmen mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra im Allgemeinen und die des symphonischen Schaffens von Pjotr Iljitsch Tschaikowsky im Besonderen fort. [mehr...]
November 2013
Unter den frühen Opern von Giuseppe Verdi ragt Ernani heraus. Wie später für Rigoletto greift der Komponist hier auf eine Dramenvorlage von Victor Hugo zurück, die trotz (oder gerade aufgrund) einer überdrehten Handlung spannungs- und temperamentvollste Musik inspiriert hat. [mehr...]
April 2013
Das vollständige Gelingen einer Aufführung von Richard Wagners Lohengrin hängt stark vom „bösen“ Paar ab, das dem Schwanenritter und der von ihm beschützten Elsa gegenübersteht. Bei der musikalisch umjubelten Premiere 1965 an der Wiener Staatsoper machte Christa Ludwig als Ortrud deutlich, warum Wagner selbst diese Figur als „furchtbar großartig“ bezeichnet hat. [mehr...]
Februar 2015
Dieser Konzertmitschnitt erscheint 20 Jahre nach dem Abschlusskonzert von Konstantin Lifschitz an der Gnessin-Schule, wo er zur Matura mit 17 Jahren die „Goldberg-Variationen“ vorspielte. [mehr...]
März 2013
Das Jahr des 200. Geburtstags von Giuseppe Verdi begeht der weltweit gefragte Tenor Piotr Beczala mit einer Zusammenstellung von Höhepunkten, unter anderen aus Partien, mit denen er auf den großen Opernbühnen seit Jahren Furore macht. [mehr...]
Oktober 2018
Wenn bei einem weltweit einflussreichen Event wie den Salzburger Festspielen eine Erfolgsoper wie Bizets „Carmen“ gegeben wird, ist dies immer eine große Sache. Doch 1967, so sollte man sich in Erinnerung rufen, war es das allererste Mal, dass die „Carmen“ bei den Salzburger Festspielen erklang. Die Erwartungen waren enorm, und so wurde an nichts gespart. [mehr...]
März 2015
Die neue CD mit Daniel Müller-Schott und Francesco Piemontesi enthält drei Sonaten für Violoncello und Klavier. Sie bündelt anhand dieser Gattung, schlüssig und emotional im Zusammenspiel der beiden Künstler, mehrere Kapitel der Geschichte, und zwar nicht nur der Musikgeschichte. [mehr...]
Oktober 2014
Baiba Skride beherrscht nicht nur das Standardrepertoire für Solovioline virtuos und idiomatisch wie kaum eine andere – in ihrem Konzertkalender und ihrer Diskographie finden sich auch immer wieder Werke weniger bekannter Komponisten. Bei den Londoner Proms spielte sie 2013 mit dem Oslo Philharmonic Orchestra unter der musikalischen Leitung von Vasily Petrenko das 1. [mehr...]
Mai 2013
In Richard Wagners Ring-Tetralogie nimmt der 1. Aufzug der Walküre eine Sonderstellung ein [mehr...]
Januar 2014
Verdis Don Carlo gehört zu den wenigen Opern, die Herbert von Karajan mehrere Jahrzehnte hindurch dirigiert hat: so in den 50er, 70er und 80er Jahren bei den Salzburger Festspielen, wie auch 1979/80 in seiner eigenen, von Salzburg nach Wien „importierten“ Inszenierung. Im Live-Mitschnitt vom Mai 1979 aus der Wiener Staatsoper ist Karajans Don Carlo-Dirigat nun in einer absoluten Traum-Konstellation zu hören. [mehr...]
Oktober 2013
Obwohl sich der Todestag von Irmgard Seefried am 23. November 2013 schon zum 25. Mal jährt, ist die große Kunst dieser Sopranistin in der Oper, im Konzert und im Liedgesang Kennern noch sehr präsent. [mehr...]
März 2014
Im Jahr von Richard Strauss’ 150. Geburtstag ist es naheliegend, dass das City of Birmingham Symphony Orchestra unter Andris Nelsons „nachlegt“ – nachdem bereits die Einspielungen von Ein Heldenleben (Orfeo C 803 091) und Eine Alpensinfonie (C 833 111) zu den erfolgreichsten und mehrfach preisgekrönten Aufnahmen der letzen Jahre zählen. Diesmal sind es die früheren Tondichtungen, die Nelsons als Music Director des CBSO eingespielt hat: Don Juan, Till Eulenspiegels lustige Streiche und Also sprach Zarathustra. [mehr...]
August 2013
Wie die Zeit vergeht: Schon dreizehn Jahre ist es her, dass Christian Thielemann im Jahr 2000 mit den Meistersingern seinen viel umjubelten Einstand auf dem Grünen Hügel gegeben hat. Dass im Festspielhaus ausgerechnet dieses Stück kontrapunktisch dermaßen durchhörbar dirigiert werden kann, war für Publikum und Presse eine gleichermaßen verblüffende wie begeisternde Erfahrung. [mehr...]
Februar 2014
Gerade eben ist das Jahr von Giuseppe Verdis 100. Geburtstag zu Ende gegangen, doch sind Spielplan-Präsenz und Beliebtheit dieses Opernkomponisten nicht an Jubiläen gebunden. Eine der heute renommiertesten Verdi-Sängerinnen ist Krassimira Stoyanova, die nun ihr neuestes Recital mit Arien aus Verdi-Partien vorlegt. [mehr...]
Mai 2014
Mit Elektra hat sich Richard Strauss 1909 endgültig, nach dem Skandal-Erfolg der Salome, als führender deutscher Opernkomponist seiner Generation etabliert. Bis heute wird die Musik, die Strauss hier (erstmals auf Grundlage eines Textes von Hugo von Hofmannsthal) geschaffen hat, in ihrer radikalen Ausdrucksgewalt als beispielhaft für die Moderne angesehen. [mehr...]
November 2014
In der Welt der Oper gibt es für jeden Stimmtyp Rollen, die eine Bühnenkarriere im jeweiligen Fach regelrecht krönen. Für einen Bass im ernsten Genre sind solche Rollen zweifellos und passenderweise die Herrscherfiguren König Philipp II. in Verdis Don Carlo und der Zar Boris Godunow in Mussorgskis gleichnamiger Oper. Sänger, die beide Partien auf den großen Bühnen in ihr Repertoire nehmen, sind handverlesen und der italienische Bass Ferruccio Furlanetto ist einer von ihnen. [mehr...]
August 2014
Wie so häufig in Besetzungen, die Wieland Wagner maßgeblich verantwortet hat, sind dabei lyrischere Stimmen im Einklang mit einer differenzierten, psychologisch genauen Rollengestaltung zu vernehmen – was besonders eben am Beispiel von Victoria de los Angeles als sehr liedhaft gesungener Elisabeth deutlich wird. [mehr...]
Juni 2016
Wenn ein international so erfolgreicher und sein Repertoire sukzessive ausweitender Sänger wie Pavol Breslik immer wieder zu Mozart zurückkommt, erntet er dafür von der Kritik höchstes Lob, ist aber auch mit sich selbst im Reinen: „Wenn ich nach Ausflügen in anderes Repertoire – wie Lenski oder Belcanto – zurückkehre zu Mozart und mich bei Tamino wohlfühle, dann weiß ich, daß ich alles richtig gemacht habe.“ [mehr...]
Mai 2015
Allzu oft übersehen wird im symphonischen Schaffen von Pjotr Iljitisch Tschaikowsky die „Manfred“-Symphonie h-Moll op. 58, die entstehungsgeschichtlich (1885 komponiert) zwischen der Vierten und Fünften einzuordnen ist. Diese beiden hat das City of Birmingham Symphony Orchestra unter der Leitung von Music Director Andris Nelsons bereits in preisgekrönten Einspielungen vorlegt. [mehr...]
Juli 2015
Als Richard Strauss als Dirigent 1905 in Berlin die stark umgearbeitete endgültige Version des Violinkonzerts seines ein Jahr jüngeren Komponistenkollegen Sibelius aus der russischen Provinz Finnland mit dem Solisten Kárel Haliř aus der Taufe hob, war in einem zweiten Anlauf ein Meisterwerk geboren, das spätestens seit dem Zwei-ten Weltkrieg einen unaufhaltsamen Siegeszug durch die Welt angetreten hat. [mehr...]
Januar 2016
Wenn von dem Klarinettisten Jörg Widmann seine erste Aufnahme des Mozart-Konzerts erscheint, ist das durchaus in einem anderen Sinn etwas Besonderes als es auf dem Musikmarkt angesichts dieses herausragend bedeutenden, sehr oft gespielten und auch oft aufgenommenen Stücks zu erwarten wäre. ORFEO ist stolz, Widmanns erste CD-Einspielung dieses Stückes präsentieren zu können, als Auftakt zu weiteren Projekten. [mehr...]
Januar 2016
Wenn der Pianist Amir Katz sich an die wohl populärste Werkgruppe von Schuberts Klavierwerken macht, kann er auf einen beachtlichen Erfahrungsschatz mit Schuberts Musik zurückgreifen. Der 1. Preisträger des bewußt auf einen interpretatorisch, nicht nur technisch beeindruckenden Ansatz abzielenden Dortmunder Schubert-Wettbewerbs, dessen Debüt-CD beim Label Sony zwei Schubert-Sonaten enthielt, hat sich immer wieder auch auf dem Konzertpodium große Aufgaben gestellt. [mehr...]
Januar 2017
Nach ihrer Debüt CD I palpiti d’amour (2008), Slawischen Arien (2011) und einem Verdi-Album (2014) widmet sich die bulgarische Sopranistin Krassimira Stoyanova jetzt dem Verismo. [mehr...]
Oktober 2015
Dieses ist eigentlich der Glücksfall, von dem Sammler und Produzenten träumen: nicht nur das Auftauchen einer bisher unbekannten bzw. nicht veröffentlichten Aufführung der x-ten Aufnahme desselben Werkes eines gefragten Interpreten, sondern die Erstveröffentlichung einer echten Repertoire-Premiere dieses Künstlers. [mehr...]
März 2016
Der 1888 in Elberfeld geborene Hans Knappertsbusch und das Orchester begegneten sich zuerst in Salzburg 1929 und gestalteten, neben unzähligen gemeinsamen Vorstellungen in der Wiener Staatsoper, bis zu seinem Tod 1964 nicht weniger als 210 Konzerte miteinander. [mehr...]
August 2016
Duette für Violine und Violoncello sind so etwas wie die kleinste Schnittmenge von anspruchsvoller Sololiteratur und Kammermusik. So sehr beide hier auftretenden Interpreten intensiv Kammermusikrepertoire pflegen, sind sie doch beide zweifellos an erster Stelle Solisten – und müssen es bei den außergewöhnlichen technischen und musikalischen Ansprüchen dieses Besetzungs-Grenzfalls auch sein. [mehr...]
Oktober 2016
Selten tritt eine junge Vokalkünstlerin mit ihrer Debüt-CD so „fertig“ bzw. völlig überzeugend entwickelt und ausgereift hervor wie hier Anett Frisch – und gewiss noch seltener mit dem so überaus geschätzten wie ob seiner Komplexität auch gefürchteten Mozart – und ausgerechnet mit Arien aus der Trias seiner Meisterwerke Figaro – Don Giovanni – Così. [mehr...]
Juli 2017
Wahrhaft groß sind die Partien auf dieser CD in mehrfacher Hinsicht – auch der des für sie nötigen Stimm- und Interpretenformats. Dass sich der laut J. M. Fischer im Begleittext nicht ganz glückliche Begriff des „Heldenbaritons" für diese Partien eingebürgert hat, ist Ausdruck dieser höchsten Ansprüche – und Untertreibung zugleich. [mehr...]
November 2016
Wie bei früheren CD-Produktionen geht es Konstantin Lifschitz bei diesem Programm nicht nur um anregende Ideenverbindung zwischen Werken, sondern auch um deren klangliche Versionen. Mit dem Titel „Saisons russes“ sind die bahnbrechenden musikalischen und ästhetischen Umwälzungen gemeint, die mit dem Namen des berühmten Impresario Diaghilew und den legendären Auftritten der „Ballets Russes“ seit 1910 in Paris verbunden werden. [mehr...]
Februar 2017
Johan Botha war dank seiner über viele Jahre unverändert leuchtkräftigen und doch auch in der Mittellage klangvoll tragenden Stimme ein Strauss- und Wagner-Sänger par excellence, jedoch besonders als jugendlicher Held und nicht als schwerer Heldentenor: Also war Tannhäuser für ihn bereits eine Grenz-Partie, aber was für eine! [mehr...]
Februar 2016
Luciano Pavarottis Repertoire bestand aus nur wenigen Partien, in denen er allerdings immer wieder Interpretations- und Schallplattengeschichte geschrieben hat. [mehr...]
Mai 2016
Auf ihrer neuen CD stellen die lettischen Skride-Schwestern erneut Werke von Komponisten aus ihrer weiteren Ostsee-Heimat vor. Es geht dabei um den „eigenen Ton“, den jeder von ihnen als Komponist zunächst finden musste, und den die Geschwister als Interpretinnen mühelos genau treffen. Alle vier Komponisten dieser Aufnahme eint ein enger Bezug zur Violine, alle vier auch ein ambivalenter zur deutschen Tradition. [mehr...]
April 2016
In einer Zeit ungebrochener Faszination von Gesamtaufnahmen insbesondere symphonischer Zyklen erscheint die Reihe der Mendelssohn-Symphonien angesichts ihrer Qualität und einer demgegenüber erstaunlichen Unbekanntheit ein überdurchschnittlich sinnvolles Projekt. [mehr...]
Mai 2018
Vor der großen Blütezeit der Bruckner-Interpretation seit den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts war Hans Knappertsbusch (1888–1966) zweifellos einer der bedeutendsten Bruckner-Interpreten, und Bruckner gehörte umgekehrt zu seinem Kernrepertoire. [mehr...]
Mai 2017
Nach der letzten Knappertsbusch-Veröffentlichung mit einem reinen Beethoven-Programm mit Backhaus und den Wiener Philharmonikern von 1954 bietet die neue Orfeo-Doppel-CD einen kompletten Konzertmitschnitt von 1962. Diesmal ist er mit Anda und dem Kölner Rundfunkorchester zu hören. [mehr...]
August 2015
Hans Knappertsbusch gilt heute als einer der großen Wagner-Dirigenten der Vergangenheit, doch muss man sich bewusst machen, dass diese Wagner-Kapazität, 1888 geboren, Inbegriff alter deutscher Orchestertradition, erst nach dem Zweiten Weltkrieg in Bayreuth reüssieren und überhaupt zum ersten Mal auftreten konnte – so verschlungen können die Wege der Geschichte verlaufen. [mehr...]
Januar 2018
Skandalös war das auch in seiner opera buffa-Gestalt gnadenlos desaströse Partnertausch-Experiment in „Cosi fan tutte“ für das ganze 19. Jahrhundert von Beethoven bis Wagner so sehr, daß man die dargestellte Frivolität fast verzweifelt unter allen möglichen entschärfenden Bearbeitungen zu verstecken versuchte. Erst Hermann Levi und Richard Strauss stellten für München die originale Gestalt mit auskomponierten Rezitativen statt gesprochenen Dialogen wieder her. [mehr...]
Juni 2017
Neben Igor Strawinskys späteren Bühnenwerken wie Mavra (1922) , Oedipus Rex (1927/28) oder The Rake’s Progress (1951) nimmt das frühe „lyrische Märchen in drei Akten“ Le Rossignol eine Sonderstellung ein – durch seine Kürze von kaum 45 Minuten , sein (Märchen-)Sujet nach Hans Christian Andersens Die Nachtigall, seine Sprache – im Original und in der hier vorliegenden Einspielung Russisch, aber 1914 auf Französisch in Paris uraufgeführt – sowie stilistisch. [mehr...]
Oktober 2017
Der auch in der Programmwahl lebhafte und neugierige Musiker stellt auf seiner neuen Aufnahme drei Komponisten zu einem auf seinem Instrument faszinierend erlebbaren musikalischen Beziehungsdreieck zusammen, das er durch Übertragungen erst ermöglicht. Dabei steht die leichte Zugänglichkeit und gute Hörbarkeit in reizvollem Kontrast zu ihrer gar nicht leichten Spielbarkeit. [mehr...]
März 2017
Die zweite Folge der Auseinandersetzung von Jörg Widmann und dem „Irish Chamber Orchestra“ mit den Symphonien Mendelssohns befasst sich, passend zum Reformations-Jubiläumsjahr, mit der sogenannten fünften, in Wahrheit chronologisch zweiten. Ursprünglich für die 300-Jahr-Feier der reformatorischen „Augsburger Konfession“ von 1530 gedacht, schien sich 1832 eine vielversprechende Premiere mit dem maßstabsetzenden Orchester der damaligen musikalischen Welt zu ergeben, dem Orchester des Pariser Konservatoriums unter Habeneck. [mehr...]
April 2017
„Oh, sie sind alle schrecklich.“ Vielsagend und entwaffnend sind die Geständnisse von Vladimir Horowitz über die zwölf Etüden op. 10 und die zwölf op. 25 von Frédéric Chopin, die er allesamt schrecklich, nämlich schrecklich schwierig fand. [mehr...]
Dezember 2016
Daß diese Rarität ganz verlorengegangen war und erst 1993 aufwendig rückerschlossen werden mußte, ist erstaunlich (auch angesichts des relativen Erfolgs, den sie seitdem hat): eine Kammermusikfassung von Mahlers 4. Symphonie des Schönberg-Schülers Erwin Stein für dessen Verein für musikalische Privataufführungen. Sie wurde aus Erwin Steins Notizen in seiner Partitur des Symphonie-Originals und seiner Korrespondenz mit Schönberg rekonstruiert! [mehr...]
August 2016
Nachdem der „Ring“ seit der Neueröffnung von Bayreuth 1951 in acht Festspielzeiten in der extrem reduzierten Regie Wieland Wagners zur Aufführung gebrachten worden war, schien 1960 die Zeit für eine Neuproduktion gekommen, die in den Hände des Bruders Wolfgang lag. Mit der – im Vergleich zu heutigen Konzeptionen immer noch „sparsamen“ – vor allem mit Licht-Raumbild-Wirkungen arbeitenden neuen Regie ging auch eine musikalische Runderneuerung einher: die Leitung wurde dem 48-jährigen Rudolf Kempe übertragen. [mehr...]
Januar 2018
Je länger die Moderne dauert, je älter die „Neue Musik“ wird, umso vielgestaltiger stellt sie sich dar. Bei näherem Hinhören zeigen sich schon früh sehr viele Nebenwege neben den scheinbaren Hauptströmungen, und einer, der solche eigenen Wege mit viel Beachtung gegangen ist, ist Gottfried von Einem. Seit seinem Durchbruch mit der Uraufführung seiner Oper Dantons Tod bei den Salzburger Festspielen 1947 wurden bis zu seinem Tod 1996 viele seiner Werke im internationalen Musikleben präsentiert, wovon auf diesem Label Aufnahmen mit Interpreten wie Böhm, Karajan oder George Szell zeugen. [mehr...]
Februar 2018
Die Uraufführung an der Wiener Staatsoper im Jahr 1971 geriet zu einem beispiellosen Erfolg, der laut Presseberichten den beliebter Repertoireopernpremieren der Vorjahre in den Schatten stellte, so daß die Produktion 39 Mal gezeigt wurde. Dazu trugen sicherlich die in der Otto Schenk-Inszenierung mitwirkenden Kräfte entscheidend bei. [mehr...]
Juni 2018
Gleich zwei Weltkarrieren slowakischer Sänger begannen am 23. März 1978 in der Wiener Staatsoper: die des damals 27 Jahre alten Tenors Peter Dvorský, vor allem aber diejenige der 31-Jährigen Edita Gruberova, die bis heute andauert. Trotz ihres Erfolgs am Haus als Zerbinetta anderthalb Jahre zuvor, galt sie zumindest für eine große Belcanto-Partie als Geheimtipp. [mehr...]
August 2018
„Amerika, du hast es besser“ - schrieb 1827 Goethe genervt von der deutschen Romantik und dem „vergeblichen Streit“ fruchtloser Debatten. 100 Jahre später sah die Neue Welt eine weltgeschichtlich so noch nie dagewesene Einwanderungswelle bedeutendster, vorwiegend jüdischer Kräfte aus dem deutsch-österreichischen Geistesleben. [mehr...]
Oktober 2018
Vielleicht ist ja relative Begrenztheit eines Repertoires auch ein Vorteil. Die riesigen Welten etwa des Opernschaffens Verdis, von Bachs Kantatenwerk, der Lieder Schuberts oder von Haydns Symphonien scheinen so unüberschaubar, daß man sich völlig überfordert fühlen kann. Beim Cello-Repertoire ist es ganz anders, und Daniel Müller-Schott scheint es jedes Mal regelrecht zu genießen, aus dieser Not eine Tugend zu machen. [mehr...]
Oktober 2019
Mit seinem dritten Lied-Album bei Orfeo begibt sich Pavol Breslik quasi in den ‚Olymp‘ des Deutschen Liedgesangs – Schuberts Winterreise. Die international viel beachtete Aufnahme von Die Schöne Müllerin (C737151) lässt bereits erahnen, dass er auch zu diesem Thema so einiges mitzuteilen hat. [mehr...]
August 2017
Die berühmte „klassische“ Ausnahme vom Kanon der zehn großen Werke Wagners, die auf dem Grünen Hügel erklingen darf, geht bekanntermaßen auf den Meister selbst zurück: Beethovens 9. Symphonie. [mehr...]
Juli 2018
Obwohl Wagner selbst gegenüber Ludwig II. den Holländer unmissverständlich zum Kanon seiner in Bayreuth aufzuführenden Werke zählte, wurde die „Romantische Oper in drei Aufzügen“ erst 1901, als letztes dieser zehn, dort erstmals gegeben. 1959 war ein besonderes Jahr in Neu-Bayreuth: mit dem frühesten hatte Wieland Wagner erstmals alle zehn Werke in Eigenregie präsentiert. [mehr...]
November 2017
Bis heute ist nicht restlos geklärt, warum gerade Skandinavien, insbesondere Schweden, so viele große Wagner-Sängerinnen hervorgebracht hat: Neben der Norwegerin Kirsten Flagstad etwa die Schwedinnen Birgit Nilsson, Catarina Ligendza, Katarina Dalayman und Nina Stemme. Letztere gehört heute zur raren Spezies hochdramatischer Sopranistinnen, die ein leuchtend sinnlich strahlendes Organ gleichermaßen besitzen wie Intelligenz der Gestaltung und große Bühnenpräsenz. [mehr...]
April 2018
Kultiviert, technisch brillant und musikalisch feinsinnig: dies bringt auf den Punkt, was Francesco Piemontesi als Pianisten ausmacht. Geboren und aufgewachsen ist er in Locarno in der Schweiz, heute lebt er in Berlin und gilt als einer der herausragendsten Pianisten unserer Zeit. Kennzeichnend fur Francesco Piemontesi sis Spiel sind technische Perfektion, eine grose und reiche Farbpalette sowie die Kultivier theit des Ausdrucks. Neben dem Repertoire groser deutscher Komponisten fuhlt er sich auch bei Debussy, Ravel, Liszt und Dvořak gut aufgehoben. [mehr...]
März 2018
Selten hat man eines der bekanntesten Werke von Mendelssohn, die geniale Hebriden-Ouvertüre, so wild, schroff und rauh, ja zerklüftet vernommen wie in dieser abschließenden Folge von Mendelssohn-Symphonien mit Jörg Widmann. Sicherlich ist dies eine ausgesprochen zeitgenössische Interpretation, man hört die heute ubiquitäre Hör-Erfahrung mit alten Instrumenten mit, auch wenn sie hier nicht zur Anwendung kommen. [mehr...]
Februar 2019
Das Skride Quartett gründete sich 2016 anlässlich eines Konzerts bei der berühmten Schubertiade in Hohenems. Alle vier Musikerinnen - ebenso als Solistinnen international erfolgreich - vereint die Liebe zur Kammermusik. [mehr...]
September 2019
Baiba Skride widmet sich in Ihrer bereits 8. CD Veröffentlichung für Orfeo ganz dem Oeuvre des ungarischen Komponisten Béla Bartók. Neben seinem Instrument, dem Klavier, war die Violine für Béla Bartók zeitlebens das wichtigste Instrument. [mehr...]
Mai 2018
Es gibt wenige Künstlerpersönlichkeiten, die in einem bestimmten Bereich derart unangefochten für lange Zeit die schwierigsten Rollen dominiert haben wie die schwedische Sopranistin Birgit Nilsson die hochdramatischen Partien von Wagner und Strauss. Diese Wirkung ist auch mit den Jahren und Jahrzehnten nach ihrem Abschied von der Bühne (1984) und ihrem Tod (2005) nicht abgeklungen. [mehr...]
November 2018
Diese einmalige Aufführung von Haydns ausgesprochen selten zu hörendem biblischen Oratorium Il ritorno di Tobia geht auf ein ungewöhnliches Geschenk zurück: Das Orchestra La Scintilla, als „Originalklang“-Ensemble hervorgegangen aus dem Orchester der Oper Zürich, hatte Nikolaus Harnoncourt die Ehrenmitgliedschaft verliehen. [mehr...]
Oktober 2018
1974 trafen einige der besten Künstlerinnen und Künstler ihrer Zeit bei den Salzburger Festspielen zusammen, um ein Repertoire wiederzubeleben, das lange vernachlässigt worden war. Es ging um Robert Schumanns „Spanisches Liederspiel“ Op. 74 und Johannes Brahms‘ „Liebeslieder-Walzer“ Op. 52. [mehr...]
November 2018
Die Schubertiade Schwarzenberg kann auf eine über 40-jährige Geschichte zurückblicken und ist damit eines der dienstältesten Musikfestivals zum Thema Kunstlied. Ganz im Sinne der einstigen Gründer Hermann Prey und Gerd Nachbauer steht dort auch heute die Musik Franz Schuberts im Zentrum des Interesses. [mehr...]
September 2018
Am 26. August 1923 in München geboren, am 22. Februar 2013 in Grainau gestorben, steht der Name Sawallisch weltweit, aber besonders auch in seiner Geburtsstadt für einen Typ und eine Generation Dirigenten und Musiker in der Musikwelt, die es so nicht mehr gibt. Nach einer gründlichen Ausbildung errang er über eine solide Opernkapellmeisterlaufbahn rasch herausgehobene Posten im Musikleben. [mehr...]
August 2018
Dmitri Hvorostovsky kennt man nur mit schlohweißem Haar. Das machte ihn freilich – wie seinen schon früh reifen und klangvoll dunklen Bariton – geradezu alterslos, so als Eugen Onegin unter Kirill Petrenko (2010) , der Tatjana ob ihres flammenden Liebesbekenntnisses per Brief kritisiert und seine Ablehnung erklärt, oder ein Jahr zuvor als Fürst Jelezky in „Pique Dame“, wenn er Lisa seine mutmaßlich unerwiderte Liebe erklärt. [mehr...]
April 2019
Ganze 222 mal war der viel zu früh verstorbene Johan Botha an der Wiener Staatsoper zu erleben. Weithin leuchtend trat seine kraftvolle, stets lyrisch geführte Stimme aus der Opernwelt hervor. [mehr...]
Juli 2019
Richard Strauss (1864-1949) komponierte während seiner langen und äußerst produktiven Schaffenszeit nur wenige Werke für Violoncello. Lediglich drei liegen vor und so überschaubar die Zahl der Cellowerke sein mag, so aufschlussreich sind sie für die Entwicklung des Komponisten. [mehr...]
Januar 2019
Glasunows Sinfonien sind ein bedeutender Zyklus innerhalb der russischen Sinfonik, dem ein ähnlicher Rang beigemessen werden sollte, wie den heute ungleich bekannteren Sinfoniezyklen seiner Nachfolger Prokofiew, Mjaskowski oder Schostakowitsch. [mehr...]
Mai 2019
Von 1961–79 wirkte Kubelík als Chefdirigent des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks in München. Dort hatte er seine neue musikalische Heimat gefunden. Er führte das Orchester zu neuen Höhen und entwickelte eine einzigartige Klang- und Musizierkultur in der vollkommenen Vielfalt des Repertoires, von der Barockmusik über den freitonalen Expressionismus bis hin zu Karl Amadeus Hartmann und Benjamin Britten. [mehr...]
Mai 2019
Liegt mit der Legende von der „Vogelpredigt“ ein großartiges Beispiele pianistischer Erzählkunst vor, so erscheinen für diese Art, außermusikalische Gedanken ausschließlich mit Tönen auszudrücken, die drei Serien der Années de Pèlerinage als ein zentraler Werkzyklus in Liszts Schaffen. Diese „Pilgerjahre“ enthalten insgesamt 26 Charakterstücke, die eine Art musikalische Tagebucheintragungen zu Liszts Wanderjahren bilden. [mehr...]
September 2019
„Es scheint, als hätte Sharon Kam ihr Instrument in eine menschliche Stimme verwandelt.” – Peter Buske [mehr...]
November 2019
Nach den Suiten von Johann Sebastian Bach im frühen 18. Jahrhundert geschah in der Gattung der Werke für Violoncello solo lange Zeit – gar nichts. Das Werk, das die Phase ruhender Produktion beendete, hatte es dann aber auch gleich in sich: die geradezu monumentale Sonate von Zoltán Kodály aus dem Jahr 1915 setzte hohe Maßstäbe für andere Komponisten. [mehr...]
November 2019
Daniel-François-Esprit Auber (1782-1871) wurde lange Zeit für einen typisch französischen und einen der erfolgreichsten Opernkomponisten des 19. Jahrhunderts gehalten. Seine Ouvertüren gehörten einst zur Hitparade der klassischen „leichten Muse“. [mehr...]
Januar 2020
Daniel François-Esprit Auber (1782–1871) gilt als einer der liebenswertesten Komponisten des 19. Jahrhunderts. Seine spritzigen und wunderschönen Ouvertüren waren einst so allgemein bekannt wie diejenigen Rossinis und Suppés. Historische Aufnahme von 1953, in deutscher Sprache gesungen. [mehr...]
November 2019
Für den Tonträger wurde Andris Nelsons, heute gleichzeitig Chefdirigent des Boston Symphony Orchestras und des Leipziger Gewandhausorchesters, von Orfeo entdeckt. Orfeo hatte ihn am Pult des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks für die Einspielung der beiden Violinkonzerte von Dmitri Schostakowitsch mit Arabella Steinbacher engagiert und begriff, dass hier einer der ganz großen Dirigenten seiner Generation heranreifte. [mehr...]
Februar 2020
Der slovakische Tenor Pavol Breslik widmet sich nach Mozart und Schubert auf seinem 4. Album bei ORFEO nun dem tschechischen Komponisten Leoš Janáček. [mehr...]
Februar 2020
Nach Einspielung der Chopin-Étuden und Schuberts 8 Impromptus präsentiert Amir Katz auf seinem 5. Album bei ORFEO hier ein reines Liszt-Programm. Der Booklettext stammt aus der Feder von Amir Katz und beinhaltet Transkriptionen der Notizen von Liszt-Schülern. [mehr...]
April 2020
Im Haus am Ring wurden nicht allzu viele bedeutende Meisterwerke zur Uraufführung gebracht. Richard Strauss’ und Hugo von Hofmannsthals vierte gemeinsame Oper bildet aber eine der diesbezüglich wenigen Ausnahmen. [mehr...]
April 2020
Vol. 1 der „Dietrich Fischer-Dieskau Lied-Edition“ präsentiert Lieder zweier nahezu vergessenen Liedkomponisten – Carl Friedrich Zelter (CD1) und Johann Friedrich Reichardt (CD2), die ihre Bedeutung nicht zuletzt ihrer Nähe zu Goethe verdanken, außerdem eine Auswahl von Liedern des eher als Komponist von Instrumentalkonzerten und Kammermusik bekannten Louis Spohr (CD3) und dem später geborenen Hans Pfitzner (CD5). [mehr...]
März 2020
Sharon Kam präsentiert drei Klarinettenkonzerte aus der Frühromantik. Darunter eine Neuinterpretation des Weber-Konzerts, mehr „Rossini-like“. Das Weber- und das Crusell-Konzert wurden beide im Jahr 1811 komponiert. [mehr...]
März 2020
Historische Aufnahme von 1985. Michael Gielen ( †8. März, 2019) dirigiert das RSO Wien. Der im März 2019 verstorbenen Michael Gielen ist in der vorliegenden Aufnahme aus dem Jahr 1985 mit dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien zu hören. [mehr...]
Juni 2019
Am 25. Mai 1869 wurde das Haus am Ring mit Mozarts Don Giovanni feierlich eröffnet. Ein Ereignis, das nicht nur die Wiener Öffentlichkeit mit Spannung verfolgte, sondern das auch außerhalb der Grenzen des Habsburgerreichs große Beachtung fand. [mehr...]
August 2013
Gleichmut gibt es von Andris Nelsons nicht: Schon als Kind übt er Trompete, bis er blutige Lippen hat; als Jugendlicher studiert er Gesang, macht Taekwondo, wird Orchester-Trompeter und ist mit 24 Jahren Generalmusikdirektor der Lettischen Nationaloper in Riga. Sieben Jahre später wird er vom City of Birmingham Symphony Orchestra zum Chefdirigenten gewählt. [mehr...]
Januar 2019
Heute steht außer Frage, dass Johann Sebastian Bach die Barockmusik zu ihrer höchsten Blüte geführt hat. Auf dem vorliegenden Album spielen vier Pianisten Bachs Musik. Sie stehen für unterschiedliche Epochen der Interpretationsgeschichte. [mehr...]
Januar 2019
In der Frühklassik verschob sich der Fokus der europäischen Musikwelt: Waren im Barock vor allem Italien, Frankreich und Deutschland –die Kerngebiete der absolutistischen Herrscherhöfe – „taktangebend“, ging mit dem Erstarken des Bürgertums eine neue Musikästhetik einher, die sich von der pompösen Barockästhetik verabschiedete. Noch zu Mozarts Zeit galt Prag als eine der wichtigsten „Musikstädte“ der Welt. Daran hatten auch die Komponisten auf diesem Album Teil. [mehr...]
Januar 2019
Einige der bekanntesten Werke Béla Bartóks sind auf diesem Album versammelt – alle haben sie Musikgeschichte geschrieben und die klassische Moderne entscheidend beeinflusst. Die Entstehung dieser Kompositionen erstreckte sich von 1927 (Streichquartett Nr. 3) bis 1945 (Klavierkonzert Nr. 3). [mehr...]
Februar 2019
Es gibt Komponisten, deren Werk strahlt so sonnenhell, dass andere Sterne neben ihrem Glanz fast verblassen. Dieses Schicksal widerfuhr einer ganzen Ära von Komponisten, nämlich den „Meistern der Mozart-Zeit“. Dabei gibt es neben der „Sonne“ Mozart unglaublich viel zu entdecken. [mehr...]
April 2019
Der Ostböhme Vanhal hatte sich – wie so viele böhmische Komponisten – frühzeitig in seiner Karriere nach Wien begeben und kann mit Haydn, Salieri, Mozart und Beethoven somit als Teil jenes erlesenen Kerns von Komponisten betrachtet werden, denen wir die Wiener Klassik verdanken. [mehr...]
Januar 2020
2020: 250. Jubiläum von Ludwig van Beethoven (getauft 17.12.) und Antonín Reicha (26 Feb). Beethoven soll Reichas Lenore sehr geschätzt haben. Während Ludwig van Beethovens einzige Oper Fidelio zeitlos auf allen großen Bühnen zu Hause ist, sind dem Konzertpublikum von den weiteren Bühnenmusiken des großen Komponisten meistens nur die jeweiligen Ouvertüren geläufig. [mehr...]
März 2019
Rafael Kubelik’s sprichwörtliche Bescheidenheit und sein Bekenntniszu absoluter Werktreue brachten ihm vor allem in seinen Münchner Jahren als Chefdirigent des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks (1961–79) viele Verehrer ein. Verehrt wurde weniger die Person Kubelik, sondern eher seine Auffassung vom Musizieren [mehr...]
Juni 2019
In den 1830er-Jahren galt Louis Spohr verbreitet und unbestritten als der schlichtweg größte lebende Komponist. Zu seinen vier Klarinettenkonzerten, die seit eh und je zu Spohrs beliebtesten Werken gehörten, wurde der Komponist durch die Bekanntschaft mit dem thüringischen Klarinettisten Johann Simon Hermstedt angeregt. [mehr...]
Mai 2019
Kaum ein anderer Sänger war den gut 300 Liedern des österreichischen Komponisten Hugo Wolf mehr verbunden und zugewandt als Dietrich Fischer-Dieskau. Absolut überzeugt von Wolfs reichem OEuvre führte er dessen bis dahin wenig beachtetes Liedschaffen auf zahllose Bühnen in aller Welt. Als „sperriger Traditionalist“ und „Akkord-Arbeiter“ verpönt, zeigt Regers Liedschaffen eine ganz andere, berührende und tiefgehende Seite dieses Komponisten. [mehr...]